Today You Die (USA 2005)

today-you-die„You guys betrayed me. Now I´m coming for you.” – Harlan Banks

Steven Seagal („Alarmstufe: Rot“) überflutet den Bildschirm nicht nur mit zunehmender Leibesfülle, sondern auch mit fließbandgleich produzierten Videopremieren. Ihre neueste Ausgeburt speit diese Endlosschleife nonqualitativen Unterhaltungsausverkaufs mit „Today You Die“ aus. Darin spielt der mopplige Verdrescher den professionellen Einbrecher Harlan Banks, der Ganoven um ihr Geld erleichtert, um es abzüglich eines gewissen Eigenanteils karitativen Projekten zukommen zu lassen. Seiner Freundin Jada (Mari Morrow, „Virtuosity“) zuliebe steigt er aus und nimmt einen Job als Kurierfahrer beim zwielichtigen Max (Kevin Tighe, „Men of War“) an. Doch der vermeintlich legale Auftrag entpuppt sich als Überfall – und Harlan gerät unvermittelt ins Zentrum eines Komplotts.

Die Geschichte von „Today You Die“ ist von steter Oberflächlichkeit und arger Zusammenhanglosigkeit gesäumt. Die anfängliche Tätigkeit als Dieb gerät schnell ins Abseits und Seagal in den Knast. Dort schließt er einen Pakt mit Häftling Ice Kool (Rapper Anthony ´Treach´ Criss, „Love and a Bullet“) und erwehrt sich böser Buben, die an das von ihm versteckte Geld aus dem Überfall gelangen wollen. Nach einem hanebüchenen Ausbruch nimmt Harlan zusammen mit Kool Rache an den Hintermännern der Verschwörung. Dass sie dabei frei und von jeder Staatsmacht unbehelligt wüten können, bringt ebenso wenig Sinn in die Story, wie Jadas Visionen oder Seagals weise Worte spiritueller Lächerlichkeit.

„Today You Die“ ist ein einfältiges B-Movie, das immer dann Spaß macht, wenn Kugeln und Autos von spritzendem Blut begleitet durch die Luft sausen. In Sachen Gewalt geht es ohnehin ruppig zu. Seagal darf Knochen verbiegen, die Bösen durchs Mobiliar prügeln und die Stirn in Falten legen. Beim gedoubelten Nahkampf zeigt der Houdini der Handkanten meist mehr Rücken als Front, aber derlei Altersverschleiß ist bei seinen Werken ja längst zur Gewohnheit verkommen. Regisseur Don E. FauntLeRoy („Mercenary“) sorgt in den Actionszenen für manch unerwarteten Schauwert. Allerdings ist das meist der Verdienst anderer, bedient sich sein Film doch teilweise recht schamlos bei ähnlichen Produktionen – darunter Walter Hills „Undisputed“ (2002).

Darstellerisch darf angesichts des kruden Drehbuchs kein Höhenflug erwartet werden. Dank Jerry Trimble („Skeleton Man“), Nick Mancuso („Alarmstufe: Rot 2“) und Robert Miano („Donnie Brasco“) liegt aber auch in kleinen Rollen ein Hauch von B-Prominenz in der Luft. Der Rest ist kaum der Rede wert, aber Originalität durfte ohnehin nicht erwartet werden. Dank vielfach abgestaubter Szenen anderer Filme ist „Today You Die“ ein solider Pyro-Schinken mit Glotzkopf Seagal. In dieser Hinsicht ist man mittlerweile ärgeres gewohnt, auch wenn die mangelnde Eigenleistung der Macher sauer aufstößt.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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