The Zero Boys (USA 1986)

the-zero-boysFreizeit-Rambos vs. Hinterwald-Sadisten: In „The Zero Boys“ greift Autor, Regisseur, Produzent Nico Mastorakis („Die Teuflischen der Insel“) bewährte Formeln von Backwood-Horror und Slasherfilm auf. Ein Trio leidenschaftlicher Paintball-Spieler will den jüngsten Sieg (der gegnerische Anführer trägt SS-Uniform!) nebst Freundinnen mit einem Urlaubstrip in die Wildnis veredeln. Mit dem Jeep geht es tief in den Wald, wo sie in einer scheinbar verwaisten Hütte Unterschlupf suchen. Nur bietet die einladende Behausung selbstredend weder Schutz, noch ist sie wirklich verlassen.

Während sich beim kurzzeitig die Szenerie erhellenden Blitzschlag bewaffnete Schemen zwischen den Bäumen abzeichnen, stoßen die von der Außenwelt abgeschnittenen Freunde bald auf untrügliche Indizien wahnsinniger Bewohner. Im Schuppen finden sich Folterwerkzeug und Videomaterial der jüngsten Schändung, beim genregemäßen Koitus spannt ein fremdes Auge durch ein Loch in der Decke. Derlei Vorzeichen folgt bald der erste Übergriff. Aber amtierende Paintball-Champions lassen sich doch nicht von einer Horde mörderischer Waldbewohner unterkriegen!

Nach der parodistisch angehauchten Einleitung im Stile preiswerter Actionfilme und dem Sieg der Zero Boys nimmt Mastorakis bald die Ausfahrt Richtung Horror-Klischees. Die Darsteller, darunter Daniel Hirsch („Lady Avenger“) als Cliquenführer Steven und Kelli Maroney („Night of the Comet“) als Jamie, bleiben ohne nennenswertes Profil, agieren für Genre und qualitative Gewichtsklasse aber durchaus solide. Der Plot hingegen ist trotz ironischer Querverweise (vor allem auf „Freitag der 13.“) so erquickend wie ein Fenstersturz, wenn man den Machern auch zugute halten muss, dass sie die Standarten durchaus atmosphärisch und mit passablem Gespür für Spannungsmomente aufbereiten.

Nach erfolgreicher Flucht und der Verwüstung der Folterhütte geht das Sterben im Unterholz weiter, wo fiese Fallen und das Jagdgeschick der blutrünstigen Häscher bewährten Aderlass begünstigen. Die aufgezeigte Gewalt ist dabei nicht ausufernd, aber doch punktiert ruppig, so dass der nächtliche Überlebenskampf seine Reize bis zum enttäuschend unspektakulären Schlusspunkt routiniert ausspielt. Wer nicht die Revolution des Terrorfilms erwartet, kommt bei diesem weitgehend unbekannten Horror-Thriller, bei dem sich der spätere Oscar-Preisträger Hans Zimmer („Der König der Löwen“) an der Musikkomposition beteiligte, sicher auf seine Kosten. Maßstäbe setzt das durchaus kompetent gemachte, jedoch nur bedingt originelle B-Picture aber keineswegs.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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