The Tuxedo – Gefahr im Anzug (USA 2002)

the-tuxedoJackie Chans große Zeiten, in denen der heute 48-jährige Wirbelwind in Gestalt von Regisseur und Darsteller unzählige Martial-Arts-Hits aneinanderreihte, scheinen endgültig vorüber. Denn seit geraumer Zeit befindet sich der asiatische Megastar in den Fängen Hollywoods. Nachdem die quirlige Eastern-Ikone bereits in den 80ern mit „Auf dem Highway ist die Hölle los“ und „The Protector“ erfolglos versucht hatte, in den Staaten Fuß zu fassen, garantierten letztlich „Rumble in the Bronx“ und das immens erfolgreiche Buddy-Movie „Rush Hour“ Chans Anerkennung durch den amerikanischen Markt. Jedoch macht das Unvermögen der meisten Drehbuchautoren den berechtigten Hoffnungen der weltweiten Fangemeinde, endlich mal wieder einen gelungenen Film mit Jackie Chan vor Augen geführt zu bekommen, einen meterdicken Strich durch die Rechnung.

Bestes Beispiel dafür bildet „The Tuxedo“, neueste filmische Ausgeburt des absteigenden Meisters in Amerika. Unter der Regie von Debütant Kevin Donovan verkörpert Chan in diesem halbgaren Agenten-Ulk den Taxifahrer Jimmy Tong, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Fahrkünste zum Chauffeur des Meisterspions Clark Devlin (Jason Isaacs, „Der Patriot“) aufsteigt. Als dieser jedoch durch ein Attentat außer Gefecht gesetzt wird, übernimmt der schüchterne Fahrer kurzerhand die Arbeit seines Chefs. Hinter den Kräften und der Geschicklichkeit des Geheimagenten steckt nämlich nichts weiter als dessen hochmoderner High-Tech-Maßanzug.

Und so begibt sich Jimmy unter dem Deckmantel der falschen Identität seines Bosses auf die Suche nach den Schuldigen. Tatkräftige Unterstützung erhält er dabei von Devlins neu zugeteilter Partnerin Dell Blane (Jennifer Love Hewitt, „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“). Schon bald kommt das ungleiche Gespann dem perfiden Meisterplan des Mineralwasser-Moguls Dietrich Benning (Ritchie Coster) auf die Schliche, der mit Hilfe eines neuartigen Bakterientyps die Wasserressourcen ganz Nordamerikas verseuchen will. Ziel ist das alleinige Monopol dieses wirtschaftlichen Sektors.

Sichtlich in die Jahre gekommen albert sich Jackie Chan mehr schlecht als recht durch diese belang- wie einfallslose Action-Komödie. Zwar zeigt er sich in diesem Zusammenhang bemüht, seiner altbekannten Leidenschaft für Buster Keaton und dessen Werke Ausdruck zu verleihen, doch läuft dabei beinahe jeder komische Ansatz ins Leere. Leidlich unterhaltsam, vermag „The Tuxedo“ nicht einmal in den eher drögen Actionsequenzen zu überzeugen. Einzige Lichtblicke bleiben der Cameoauftritt vom „Godfather of Soul“ James Brown und die immerhin ansehnliche Leistung der irgendwie putzigen Jennifer Love Hewitt. Wenig überzeugende Arbeit liefern dagegen Jason Isaacs, in diesem Falle mal nicht in der Rolle des Schurken, Debi Mazar („The Insider“) und der eigentlich großartige Peter Stormare („Fargo“), der hier einmal mehr in überproduzierter Dutzendware verheizt wird.

Letztlich bleibt wieder nur der fade Beigeschmack, erneut um die akrobatischen Talente Jackie Chans betrogen worden zu sein. „The Tuxedo“ ist im Grunde zwar nicht unsympathisch, zweifelsohne aber völlig überflüssig und obendrein so spannend und witzig wie Opas Beerdigungszwirn.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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