Seit dem kolossalen Flop „Jean D’Arc“ zieht Luc Besson („Leon – Der Profi“, „Das fünfte Element“) die Fäden lieber im Hintergrund. So betätigte sich der einstige Kinomagier in den letzten Jahren vornehmlich als Fließbandproduzent mehr oder weniger erfolgreicher Actionfilme und Komödien, so z.B. „Kiss of the Dragon“ oder „Wasabi“. Eines der jüngsten Beispiele für Bessons Auslebung kindlicher Destruktionsphantasien bildet Corey Yuens „The Transporter“, einmal mehr beinharte Mischung aus wüsten Schusswechseln, Explosionen und zu klump geprügelten Gangstervisagen.
In Südfrankreich genießt der ehemalige Elitesoldat Frank (Jason Statham), genannt der Transporter, unter Gangstern einen herausragenden Status als Kurier- und Fluchtwagenfahrer. Probleme treten jedoch auf, als Frank seine eisernen Regeln bricht und im Zuge einer Reifenpanne ein bewegungsfreudiges Paket in seinem Kofferraum öffnet. Denn dem entsteigt die junge Asiatin Lai (Qi Shu), die der prinzipientreue Transporter zwar wie verabredet abliefert, durch seine Mitwisserschaft jedoch zum unliebsamen Zeugen des hinter dem Auftrag stehenden Syndikates wird.
So soll Frank kurzerhand durch eine Autobombe eliminiert werden. Doch so leicht lässt sich die clevere Kampfmaschine nicht ausschalten, so dass im Zuge des folgenden Kräftemessens nicht nur diverse Gegner ihr Leben einbüßen, sondern auch die gefangene Lai befreit wird. Allerdings lässt der Gegenschlag des organisierten Verbrechens nicht lange auf sich warten..
Regisseur Corey Yuen („So Close“) – unterstützt von Louis Leterrier – verliert wahrlich keine Zeit und geht ohne Umschweife ans Eingemachte. Dabei werden ohne größere Feuerpausen bereits von Beginn an Abzüge gedrückt und Fäuste geschwungen. Sinn stiftet dieser rasante Cocktail aus überstilisierter Martial-Arts-Keilerei und Pyro-Feuerwerk sicherlich nicht, doch bereiten die temporeiche Umsetzung und die muntere Besetzung Actionjunkies durchweg unterhaltsame 90 Minuten. Dabei nimmt die einfallslose Geschichte zwar mit Vollgas sämtliche Klischees und Plattheiten auf die Hörner, doch sorgt eine wohldosierte Prise Selbstironie für die nötige Distanz zur unerschöpflichen Fülle bierernster Baller-Heroen.
Der muskelbepackte Hauptakteur Jason Statham („The One“), dessen Statur der vollzogenen Fülle an Akrobatikeinlagen zumindest auf der Leinwand nicht im Wege steht, macht dabei eine überzeugende Figur. Zur Seite stehen dem agilen Testosteron-Brocken dabei Qi Shu („So Close“) und Francois Berléand („Deep in the Woods“) als gemütlicher Polizist. Mit „The Transporter“ hat Corey Yuen, der auch die Kampf-Choreographien der Jet Li-Streifen „Kiss of the Dragon“ und „The One“ besorgte, einen zeitgemäßen Actioner vorgelegt, dessen hippe Optik in „The Big Hit“-Manier, gepaart mit übersteigerter Comic-Kloppe für rasante Kurzweil sorgt. Nichts für cineastische Feingeister, dafür unverzichtbar für Freunde anspruchslosen Macho-Gebarens.
Wertung: (6 / 10)