The Slumber Party Massacre (USA 1982)

the-slumber-party-massacreOh nein, Russ Thorn ist ausgebrochen! 1969 tötete der irre Killer fünf Menschen. In der Gegenwart des Jahres 1982 berichten die Zeitungen von seinem Ausbruch. Was das für die 18-jährige Trish (Michelle Michaels, „Death Wish 4“) bedeutet, die von ihren Eltern übers Wochenende allein gelassen wird, liegt auf der Hand. Wenn der Mörder in Jeanskluft, der eher dem Stereotyp eines New Yorker Italieners zu entsprechen scheint, in Gestalt Michael Villellas („Wilde Orchidee“) ums Haus schleicht, darf Trish aber natürlich nicht allein sein. Also wird geschwind eine Pyjama-Party organisiert, bei der neben Drogen und Alkohol auch die Jungs nicht fehlen dürfen.

Außen vor bleibt lediglich Valerie (Robin Stille, „American Fighter 4“), neu in Stadt und Schule, die beim Basketball etwas zu ehrgeizig mit dem spielgerät hantiert. Sie muss auf die kleine Schwester aufpassen, schaut zur Rettung des Tages aber natürlich noch bei den Schulkameradinnen vorbei. Aber warum eigentlich rennen die von Thorn belagerten Mädchen nicht einfach im Kollektiv auf die Straße und schreien die Nachbarschaft des idyllischen Viertels zusammen? Ach lassen wir das, nach Logik sollte bei „The Slumber Party Massacre“ besser nicht gefragt werden. Dafür gibt es einiges zu lachen, spart Regisseurin Amy Holden Jones (Schrieb u.a. das Skript zu „Das Relikt“) doch weder an unterschwellig feministischen noch typisch machohaft sexistischen Tendenzen.

Der absurde Slasher präsentiert vieeeeeel nackte Haut, kommt schnell zur Sache und ist mit einer Laufzeit von gerade einmal 73 Minuten auch ebenso schnell vorüber. Kann man solchen Filmen ob ihrer akuten Dümmlichkeit böse sein? Wohl kaum! Das beginnt schon in der einleitenden Darstellung des schulischen Milieus. Kaum hat Aufreißer Jeff (David Millbern, „Ice Spiders“) die dralle Monteurin der Telefongesellschaft angegraben, wird selbige von Thorn in den Diensttransporter gezerrt und mit einem großen Bohrer (Phallus, anyone?) im Off ihres Dienstes enthoben. Dass der Wahnsinnige sein bevorzugtes Arbeitsgerät beherrscht, beweist er kurz darauf auch im Schulgebäude, ehe die stellenweise üppig blutige wie spannungsarme Sprengung der Slumber Party auf dem Programm steht.

Warum der Slasher nach wenigen Jahren der Zugkraft rasch den qualitativen Aderlass probte, beweist auch dieser in deutschen Landen nie veröffentlichte (dafür aber in diffuser englischer Fassung Ende der 80er beschlagnahmte) Beitrag. Aber der herrlich doofe, wenn auch partiell etwas zähe Sleaze-Thriller ist auch dank Dialogen des wonnigen „I think your tits are getting bigger“-Kalibers nie ernst zu nehmen. Zwar werden die haltlos übertriebenen Charakterklischees mit eben solchem figuriert, spätestens mit absurder Beseitigung des schmierigen Nachbarn und des Pizzaboten schlägt das Ganze aber wieder wonnige Wellen des Trash. Mehr kann man von den überlieferten Schund-Klassikern eigentlich nicht verlangen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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