The Shepherd (USA 2008)

the-shepherd-van-dammeJean-Claude Van Damme ist der Hirte. Geahnt haben wir das schon lange, schließlich erinnerten seine jüngsten Auftritte nicht selten an verträumtes Schäfchenzählen. Die Ausnahme blieb „Until Death“, ein Thriller-Drama, das ihn zumindest schauspielerisch auf respektables Maß hob. Nun also „The Shepherd“, bei dem der ungeachtet des fortschreitenden Alters bemerkenswert agile Belgier von Isaac Florentine in Szene gesetzt wird. Der sorgte mit „Undisputed 2“ für Furore im B-Film und gilt als neue Hoffnung preisbewussten Genre-Radaus.

Wirklich gerecht wird er diesem Ruf nicht, wenn der Streifen für Van Damme auch einen weiteren Schritt aus der Versenkung bedeutet. Er spielt Jack Robideaux, einen Cop aus New Orleans, der zur Unterstützung des Kampfes gegen den Drogenschmuggel nach New Mexico beordert wird. Dort macht er sich schnell einen Namen, wegen des ihn stets begleitenden Kaninchens und den Einheimischen, die er bereits kurz nach seiner Ankunft vermöbelt. Der unermüdliche Eifer des Neuankömmlings entgeht auch dem Großdealer und ehemaligen Elite-Soldaten Meyers (Stephen Lord, „East Enders“) nicht.

Wie es weitergeht, liegt auf der Hand. Robideaux vergrätzt mit rüden Methoden Gegner wie Gleichgesinnte, knallt flinken Fingers Schurken nieder und gerät im Aufkommen des üppigen Showdowns in Meyers Fänge. Der Plot ist banal und angereichert mit den üblichen Klischees, wobei die stereotypen Charaktere und die plump als Motiv dienliche Vendetta des Hirten zur persönlichen Schmerzkompensation das Vergnügen trüben. Die Action immerhin stimmt. Florentine setzt auf in Zeitlupe durch die Luft geschleuderte Körper und ringt sogar seinem Hauptdarsteller beachtlichen Körpereinsatz ab.

Mit seinem Stammmimen Scott Adkins („Das Bourne Ultimatum“) hat der Regisseur anbei einen Garanten für sehenswerte Martial Arts-Einlagen an der Hand. Allein sein Duell mit Van Damme rechtfertigt das Ansehen. Drumherum gibt es blutige Schusswechsel mit einer Prise „El Mariachi“-Flair. Dass New Mexico dafür nach Osteuropa verlegt wurde, merkt man dem Film nur bedingt an. Zwar wird inhaltlich nur Magerkost geboten, formal jedoch bleiben ausreichend Schauwerte übrig, um nicht in jene unsäglichen qualitativen Niederungen abzudriften, auf die mittlerweile der Haudrauf-Kollege Steven Seagal abonniert scheint. Trotz eklatanter Schwächen – so kann es mit Van Damme durchaus weitergehen.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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