The Rasmus – Dead Letters (2003, Motor Music/Universal)

Es gibt neue alte Finnen, die nun ihre Melodien in die Lande tragen. THE RASMUS haben mit „Dead Letters“ schon das sechste Werk veröffentlicht. Ich persönlich kannte sie noch nicht, doch in Skandinavien sind sie durchaus schon gefeiert worden. Beim Opener „First Day of My Life“ kann man die Stimme von Sänger Lauri Ylönen regelrecht genießen. „In the Shadows“ ist ja schon durch sämtliche Radio- und Musik-TV-Sender gedudelt, so dass es auf mich keinen erhabenen Eindruck mehr macht. Jedoch weisen andere Songs auf diesem Album echte Stärke auf und werden garantiert auch noch für die Ohren der Massen ausgekoppelt.

Der Vergleich von THE RASMUS und HIM bleibt ja kaum aus. Ich muss hier jedoch anmerken, dass man diese Bands nicht vergleichen kann. Das Einzige, was sie wohl verbindet, sind Schminke, schwarze Klamotten und Finnland. Wer diese Band vorher beobachtete, sieht leider auch, dass wohl ein Stylist am Werk war. THE RASMUS waren nicht immer so „schwarz“, doch die heutigen Chart-Bestimmer und VIVA-Gucker stehen gerade sehr auf diesen Look und somit haben sich die Jungs mehr und mehr in diese Stilrichtung begeben. Von allen Titelblättern der heißbegehrten Jugendzeitschriften blickt er uns an, mit Federn in den Haaren und schwarz umrandeten Augen, ein jungenhaftes Gesicht – Vorsicht Ville, jetzt kommt Lauri!

Mal die Oberflächlichkeiten beiseite: Man kann keine musikalischen Vergleiche ziehen, denn THE RASMUS würde ich eher als Rock bezeichnen und HIM als Möchtegern-Gothic. Es handelt sich bei „Dead Letters“ um ein schönes Album, was leider zum Ende hin etwas lahm wird. Freut man sich über die ersten fünf Stücke, die noch hübsch krachig wirken, so schleichen sich zum Ende zu viele monotone Songs ein. Doch wer weiß schon, was der plötzliche Erfolg in den Medien und Europa ihnen noch bescheren wird und wie sie sich darauf weiterentwickeln…

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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