Lars Frederiksen rockt. Eigentlich kennt man den bewährten Irokesenschnitt-Träger vornehmlich aus dem Straßen-Punk-Segment, wo er Bands wie LARS FREDERIKSEN AND THE BASTARDS und natürlich RANCID prägt. Mit THE OLD FIRM CASUALS hat der Kalifornier anno 2010 aber eine Combo ins Leben gerufen, die sich – neben gepflegtem Oi-Punk – dem klassischen Rock n‘ Roll widmet.
Das zeigt der Vierer auch auf „Wartime Rock’n’Roll“. Nach diversen Splits, EPs und Singles sowie einem Langspieler zeugt auch die neue 12“ von Frederiksens untrüglichem Gespür für packendes Songwriting. Ob die Tracks nun an der Fünf-Minuten-Marke kratzen („Hell’s a Lot Better“, „Wartime Rock’n‘Roll“) oder in 150 knackigen Sekunden abgehandelt werden („Sex Case“), das Hitpotenzial ist stattlich und das markante Organ des (natürlich) als Frontmann auftretenden Frederiksen sorgt nicht allein bei den bisweilen, insbesondere bei „1312“ an RANCID erinnernden Chören für starke Momente.
Während instrumental eine mal stampfende, mal temporeiche, dabei jedoch stets treibende Mischung aus rollendem Street-Rock und Punk regiert, wird auch textlich keine Komfortzone geschaffen. Gewettert wird gegen Vergewaltiger Brock Turner, schießwütige Cops und die Kriegspolitik der US-Regierung. Die Tarnfarbenaufmachung der Scheibe, deren CD-Ausgabe gegenüber der Vinyl-Version den Bonus-Song „Sanctuary City“ zu bieten hat, kommt damit nicht von ungefähr. „Wartime Rock’n’Roll“ ist eine durchweg gelungene Scheibe, die an die vorangegangenen Veröffentlichungen der OLD FIRM CASUALS lückenlos anknüpft.
Wertung: (7 / 10)