The Offspring – Splinter (2003, Columbia)

Kirmes-Punk galore, THE OFFSPRING sind wieder da! Das Interesse an den Jungs ist in den letzten Jahren – zumindest bei mir – doch erheblich geschrumpft. Entsprechend überschaubar fiel die Erwartung an ihr siebtes Werk „Splinter“ aus. Natürlich zehrt die Band noch immer vom Status ihres Durchbruchs „Smash“, schließlich hatte dieses seinerzeit alles, was 18-jährige Punkrock-Azubis so hören mochten. Der Aufstieg in den Genre-Olymp war geebnet, zig Millionen verkaufte Alben belegen dies eindeutig.

Doch sorgten im Laufe der Zeit allenfalls mittelmäßige Alben, die alle nach gleichem Strickmuster abliefen und stets Single-Auskopplungen beinhalteten, die eine totale Anbiederung an die breite Masse darstellten, für Unmut. Sicherlich liegt dies auch an einer gewissen Weiterentwicklung, die im Grunde für beide Seiten gelten sollte, doch blieb die Band eine solche musikalische Entwicklung bislang schuldig. Davon kündet auch „Splinter“, das dem Hörer erwartungsgemäß nichts Neues bietet, im Gegenzug aber solide Stimmung macht.

Im Intro wird Stadionrock-Atmosphäre á la AC/DC suggeriert, die folgenden „The Noose“ und „Long Way Home“ überraschen jedoch positiv und erinnern an gute alte „Ixnay On the Hombre“-Zeiten. Schnell abgespulte, melodische Brocken mit den typischen Oohs und Aahs angereichtert. So lernte man sie kennen und selbst wenn es auch nach über zehn Jahren immer noch gleich klingt, diese Songs funktionieren einfach. Mit „Hit That“ kommt dann aber die erste Single-Auskopplung um die Ecke und wirkt mit seinen Elektro-Spielereien ähnlich aufdringlich wie seinerzeit „Pretty Fly“ oder „Original Prankster“.

Das sind die typischen Radio-/MTV-Hits, die bei den Alben der Band einfach nicht mehr wegzudenken sind. Auch „The Worst Hangover Ever“ wirkt mit seinem untypischen Ska-Anteil eher anbiedernd. Dazwischen gibt es das hymnenhafte „Race Against Myself“ und noch den einen oder anderen schnelleren Kracher mit Blick auf vergangene Tage. Nach kurzen 32 Minuten ist dann Sense und THE OFFSPRING hinterlassen keinen vollends befriedigenden Eindruck, überragen aber immerhin die mäßigen letzten beiden Platten. Das ist doch auch schon was!

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top