The New Daughter (USA 2009)

the-new-daughterSeit er im Karrieretief steckt, muss sich auch Oscar-Preisträger Kevin Costner („Der mit dem Wolf tanzt“) immer häufiger mit Rollen in unbedeutenden Filmen zufrieden geben. Jüngstes Beispiel ist der passable Grusel-Thriller „The New Daughter“, der ihn als alleinerziehenden Vater um das Wohl seiner Tochter bangen lässt. Die Mutter hat die Familie verlassen, um mit einem anderen Mann von vorn anzufangen. Schriftsteller John James (Costner) zieht es daraufhin aufs Land, in ein großes abgelegenes Haus mit (natürlich) schrecklichem Geheimnis.

Diesmal sind es allerdings keine rachsüchtigen Geister, sondern monströse indianische Grabhügelgänger, die John und seine Lieben zu zerstören drohen. Die heftig pubertierende Tochter Louisa (Ivana Baquero, „Pans Labyrinth“) entdeckt den seltsamen Erdwall beim spielen hinter dem Haus und legt bald seltsame Verhaltensweisen an den Tag. John glaubt an altersbedingte Ausbrüche, Sohn Sam (Gattlin Griffith, „Der fremde Sohn“) hingegen scheint zunehmend mulmig im neuen Heim zumute. Aber im Gegensatz zur Schwester zweifelt er die Entscheidungen des Vaters nicht vehement an.

Eine Stütze findet John in Lehrerin Cassandra (Samantha Mathis, „Buried – Lebendig begraben“). Doch auch sie kann nicht ahnen, dass die Wächter der indianischen Begräbnisstätte Besitz von Louisa ergriffen haben und durch sie ihren Fortbestand wahren wollen. Bis zu dieser Erkenntnis ist es allerdings ein weiter Weg. Der führt die guten Hauptdarsteller – neben der Mathis erweckt auch Noah Taylor („Die Tiefseetaucher“) als Forscher für Riten und Gebräuche der Ureinwohner den Eindruck einer reinen Füllfigur – über Andeutungen und dunkle Schemen dem absehbaren Finalkampf entgegen.

Überraschungspotential bietet das US-Debüt von „[Rec•]“-Autor Luis Berdejo ebenso wenig wie adäquaten Erzählfluss. Die Langsamkeit, mit der sich Plot und Figuren entfalten, mag schnelllebig schock-orientiertem Mystery-Kino zuwiderlaufen, bietet daneben aber einfach keinen ausreichenden Spannungsbogen, um das Familien-Drama im Gruselformat durchweg packend zu gestalten. Das moderat nervenzerrende Finale im Grabhügel stimmt ein Stück weit versöhnlich, zumal Berdejo in den Schlusssekunden pessimistische Ratlosigkeit walten lässt. Insgesamt aber bleibt „The New Daughter“ zu durchschaubar, als dass die sporadischen Gänsehautmomente bis nach dem Abspann ihre Wirkung erhalten könnten.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

 

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