The New Alchemy – On the Other Side of Light (2013, Subliminal Sounds)

thenewalchemyothersideDer Auftakt von „On the Other Side of Light“, der Debüt-EP von THE NEW ALCHEMY, gibt sich unbändig. „Solar Eclipse“, der fast fünfminütige Opener, ist dissonante Klangverzerrung mit Gesangsverzicht und dominant schrägem Saxophon. Ein Intro? Wohl kaum, denn die Band um den ehemaligen THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES-Sänger Ebbot Lundberg knüpft mit ihren fünf Tracks, gedehnt über mehr als eine Dreiviertelstunde, deutliche Bande zu experimentellen End-Sechziger-Klängen, wie sie etwa PINK FLOYD in ihrer Frühphase praktizierten.

In der Folge werden zwar Stücke vorgestellt, die strukturell und instrumental nachvollziehbarer erscheinen, abseits der beinharten Retro-Fraktion dürfte der psychedelische Rock aber einen nicht eben leichten Stand haben. Atmosphärisch und soundtechnisch ist die Scheibe authentisch. Mit seinen fiebrigen Stimmungsspitzen etwa erinnert „Creature“ an den revolutionären Stil von THE DOORS. Gleiches gilt für das bedrückende „Silver Chain“, in dem sich auch Anlehnungen an das Frühwerk der ROLLING STONES finden, oder das weitgehend instrumentale, mit sporadischen gesprochenen Lyrics besetzte „Extra Terrestrial Blues“.

Jenes Stück wirkt in seiner rund 24-minütigen Ausdehnung tatsächlich wie von einem anderen Stern. Als reine Zitatsammlung sollte „On the Other Side of Light“ insgesamt aber nicht verstanden werden. Mehr schon als inspirierter Rückgriff in die ungezähmte Zeit des Rock. Zum Erlebnis wird Lundbergs Reise in die Vergangenheit damit unbestritten. Ob positiv oder negativ behaftet, sollte jedoch jeder für sich selbst ausloten.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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