The Millennium Bug (USA 2011)

the-millennium-bug„The woods are full of surprises tonight.“ – Nur einer von vielen wahrheitsverzerrenden Dialogfetzen

Ein Käfer, der keiner ist, macht den finstren Wald unsicher. Dort aber treibt ursächlich eine mörderische Hillbilly-Sippschaft ihr Unwesen und injiziert dem inzestuösen Genpool durch die Entführung campierender Frauen frisches Blut. Für Feingeister ist hier offenkundig nix zu holen. Da bleibt nur die Betrachtung durch die farbenfrohe Trash-Brille. Doch auch die macht den groben C-Movie-Unfug nur bedingt bekömmlicher, den Kenneth Cran in Personalunion aus Regisseur, Autor, Produzent und Effektdesigner mit viel Ambition, aber wenig Geschick zusammenstoppelte.

Der Blick schweift zurück in die letzte Nacht des vergangenen Jahrtausends. Es ist der 31. Dezember 1999 und der Jahreswechsel lässt durch die grassierende Furcht vor dem Y2K-Bug – der Zusammenbruch der Zivilisation, weil Computersysteme Jahreszahlen lediglich zweistellig darstellen – die Apokalypse erahnen. Um dem zu entfliehen, verschlägt es Byron (Jon Briddell) mit Tochter Clarissa (Christina Haberman) und der neuen Frau Joany (Jessica Simons) in die Wildnis. Dort aber fallen sie bald besagter Hinterwald-Familie anheim, die Clarissa gleich mit dem ältesten Sohn Billa (John Charles Meyer) verheiraten will.

Auf sich warten lässt der Käfer, jener titelgebende Millennium Bug, der in (hört hört) freudiger Doppeldeutigkeit den Aufhänger für dies nervtötend miese Trash-Theater gibt. Zoologe Roger (Ken MacFarlane) stellt dem nur alle 1.000 Jahre aus dem Erdreich brechenden Rieseninsekt nach, das letztlich ausschaut wie ein paar aneinandergebundene Zweige mit angeflanschten Knopfaugen. Mit einem echten Tier hat das zerstörerisch durch Minitaturbauten stampfende Ungetüm dabei so wenig Ähnlichkeit, wie der Film mit gefälligem Zeitvertreib. Die handgemachten Tricks und ein bisschen Comic-Splatter gestalten die Schose nicht eben angenehmer.

Darstellerisch ist das nicht der Rede wert, was sich problemlos auch auf Masken und Ausstattung übertragen lässt. Sicher gelten für den Low Budget-Sektor andere Qualitätsmaßstäbe, nur verbleibt die krude Vermischung von Backwood-Horror und Creature Feature einfach ohne echten Unterhaltungswert. Das übliche Prozedere aus Terror, Gewalt und Gegengewalt wird vom Käfer frei von Spaßgehalt plattgetrampelt, bis alle Protagonisten ausgemerzt sind. Trotz zügigem Einstieg tritt der Sparflammen-Alptraum im Studioforst weitgehend auf der Stelle und gehört zum Schutze des Konsumenten selbst fürs nächste Jahrtausend im Wald verbuddelt.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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