The Last Warrior (USA 2000)

the-last-warriorAuch ein Dolph Lundgren („Rocky IV“) kann nicht nur in guten Filmen mitwirken! Bevor uns die Ironie aber noch kräftig in den Arsch beißt, steigen wir lieber ein in „The Last Warrior“, eine endzeitliche Anti-Spaß-Granate, in der sich Lundgren und seine luschigen Mitspieler den Gagenscheck zur Jahrtausendwende durch nimmer endendes Geschwafel verdienten. Sheldon Lettich, der mit „Bloodsport“ bewies, dass er das Action-Metier eigentlich beherrscht, kurbelte dies pure Nichts an Story und Unterhaltung in solcher Schlafmützigkeit herunter, dass auch der schnell verstimmte Zuschauer die Augen nur schwer offen halten kann.

Ein Erdbeben hat die kalifornische Hochebene vom Festland getrennt. Auf dieser öden Insel hat Captain Preston (Lundgren) das militärische Kommando übernommen. Allerdings sind neben ihm lediglich Pilotin McBride (Sherri Alexander, „Layover“) und der Seargeant Simcoe (Joe Michael Burke, „Wild Things 2“) übrig. Auf der Suche nach Treibstoff, Lebensmitteln und vor allem Überlebenden der Katastrophe versuchen sie mit einigen Zivilisten – darunter das dulle Blondchen Candy (Rebecca Cross, „Leprechaun 4“) – ein Stück Normalität zu bewahren.

Dabei könnte das Leben trotz aller Widrigkeiten so schön sein, wären da nicht das Queensland-Fieber, wie es heißt „eine Seuche direkt aus der Hölle“, bei der die Infizierten mächtig Latexblasen werfen, und der durch das Beben vor der Hinrichtung bewahrte Sträfling Jesus (Juliano Mer, „Deadly Heroes“). Der hat sich in heimeliger Bunkerumgebung häuslich eingerichtet und betreibt eine eigene TV-Talkshow, die von zugedrogten Sträflingen während des nutzlosen Dauerappells rezipiert werden muss. Klar, dass er Preston und seinem Gefolge bald Ärger macht.

Geld war offenbar keines da, um diese Wüste voller Klischees zumindest mit einem Hauch von Dynamik zu versehen. Anbei gibt es Prestons kryptische Off-Kommentare und hilflose humoristische Anflüge. Aber vor allem dialogisch werden ganz dünne Bretter gebohrt. Beispiel gefällig?

McBride: „Ich hatte nie einen Kampfeinsatz.“
Preston: „Während des ganzen euro-asiatischen Konfliktes nicht?“
[…]
Preston: „Schon mal jemanden getötet?“
McBride: „Nein Sir.“
Preston: „Großartig. Schon mal was… mit dem Auto überfahren?“
McBride: „Einmal ja, in der Nähe von Palm Springs, ein Eichhörnchen.“
Preston: „Gut, dann kennen sie das Gefühl, furchtbar. Aber sie kommen schnell drüber weg.“

Als wäre das nicht alles bereits krude genug, hat der von Erinnerungslücken geplagte Preston auch noch Visionen einer Heilsmutter mit Namen Rainbow Jones (Brook Susan Parker, „Strange Days“). Die hütet eine Schar Kinder und darf es zum unglaublich bescheuerten Showdown regnen lassen. Ein Film, so verhunzt, dass es fast wieder witzig ist. Aber eben auch nur fast.

Wertung: 2.5 out of 10 stars (2,5 / 10)

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