„Any unusual experiment can produce unusual results.“ – Dr. Craigis
In den Fünfzigern war die Welt des Monsterfilms noch in Ordnung. Die Verheißungen der Wissenschaft wurden mit naiven Gegenentwürfen über verstrahlte, mutierte oder genmanipulierte Geschöpfe angeprangert und (meist) tricktechnisch banal auf Zelluloid gebannt. Beizeiten brachte das geradewegs bizarre Werke hervor, zu denen „The Killer Shrews“, in hiesigen Gefilden unter dem Titel „Die Nacht der unheimlichen Bestien“ vertrieben, zweifelsfrei gezählt werden darf. In diesem schwarz-weißen Science-Fiction-Grusler nämlich treiben übergroße Spitzmäuse ihr Unwesen.
Geschaffen hat sie Dr. Craigis (Baruch Lumet, „Der Pfandleiher“), der sich mit Tochter Ann (Ingrid Goude, „Kreuzverhör“) und seinem wissenschaftlichen Stab auf eine entlegene Insel zurückgezogen hat. Dort wollte er ein Szenario der Überbevölkerung simulieren, sah sich während daran geknüpfter Eingriffe ins Erbgut der Versuchstiere aber plötzlich mit Riesenwuchs konfrontiert. Als die Biester dann auch noch ausbrachen und sich unkontrolliert zu vermehren begannen, mussten sich Craigis und sein Team verbarrikadieren.
Hilfe erhoffen sie sich nun von Schipper Sherman (James Best, „Mörderbienen greifen an“), der zumindest Ann aus der Gefahrenzone in Sicherheit bringen soll. Ein aufziehender Hurrikan macht die zeitige Abfahrt jedoch unmöglich und als der resolute Kapitän endlich die Gründe für die Besorgnis der Anwesenden erfährt, gehen die ausgehungerten Riesen-Nager auch schon zum Angriff über. Im Sinne des knappen Budgets wurden Hunde einfach mit Extra-Fell behängt, was bei aller Offensichtlichkeit aber durchaus funktioniert. Im Nahkampf kommen Modelle zum Einsatz, die sich am Holz der rustikalen Forschungsstation zu schaffen machen oder starr durch Astlöcher glotzen.
Neben der Gefahr von außen nehmen auch die Spannungen innerhalb der Gruppe zu, verstricken sich Sherman und Anns Ex-Geliebter, der aufbrausende Alkoholiker Jerry (Ken Curtis, „Alamo“), doch in konkurrierendes Buhlen um die Schöne. Das mutierte Grauen als B-Movie-Kammerspiel bereitet durchaus Vergnügen, verfügt über angestrengt ernsthafte Schauspieler und ein Mindestmaß an Atmosphäre. Die Tricks haben Charme, die Fülle an Klischees lädt im sich zuspitzenden Überlebenskampf zum Schmunzeln ein. Sicher kann man seine Zeit sinnvoller gestalten, als hübsch altmodisches Creature Feature geht „The Killer Shrews“ aber noch immer durch.
Wertung: (5 / 10)