Die Neuveröffentlichungswelle von „Victory Records” spült das nächste Erzeugnis heran. Diesmal trifft es THE JUNIOR VARSITY, deren Labeldebüt „Wide Eyed“ im vergangenen Jahr ob ihrer Vorschusslorbeeren mehr Ernüchterung denn Begeisterung hervorrief. „The Great Compromise“, benannt nach ihrem 2004 erschienenen Erstling, weckt da erst mal wenig Hoffnung auf Besserung. Einen kreativen Regress zwischen erster und zweiter Platte wünscht man in dem Falle zwar dem Publikum, nicht aber der Band.
Ein fetter Brocken ist „The Great Compromise“ dennoch. Zumindest in seinem Umfang. Neben den elf Songs der Platte gibt es neun weitere, darunter Neuarrangements, Akustik- wie Demoversionen und ein Beitrag der selbstbetitelten EP von 2002. Eine Bonus-DVD erweitert den audiovisuellen Cocktail um diverse Bandfeatures, Live-Collagen, ein einstündiges Live-Set von März 2006 und den Clip zu „Get Comfortable“. Die Formel ´Masse statt Klasse´ greift hier in ihrer deutlichsten Form.
Die alten Songs leben vom spröden Charme der merklich unperfekten Produktion. Aber wirklich mitreißende Stücke schrieben THE JUNIOR VARSITY auch damals nicht. Dafür ist der poppige Emo-Rock zu austauschbar. Die Umverteilung auf Akustikeinlagen und neue Einspielungen wirken sich zwar auf die Vielseitigkeit der Scheibe, nicht aber die der einzelnen Lieder aus. Die weisen zwar überzeugende Ansätze auf, greifen aber nur selten als Ganzes. Und in der Hinsicht hat sich im Lager von THE JUNIOR VARSITY bis heute wenig getan.
Wertung: (5 / 10)