The Hard Corps (USA 2006)

the-hard-corps-van-dammeEin Produzent für Rap-Musik will den Tod eines ehemaligen Boxchampions. Das warum ist egal. Wichtig scheint nur, dass Jean-Claude Van Damme mit dem Schutz des Gefährdeten betraut wird. „The Hard Corps“ ist der jüngste Schauspielversuch des belgischen Action-Kloppers. Buch und Regie verantwortet Sheldon Lettich („The Order“), der seit „Bloodsport“ mehrfach für Van Damme schrieb oder ihn gleich selbst in Szene setzte. Doch war das Resultat nie so beschämend wie hier.

In der Rolle des Philippe Sauvage bekämpft der Euro-Fighter die Geister der Vergangenheit. Er ist ein traumatisierter Veteran, der mit Hilfe eines Kameraden an den Job als Sicherheitsmann gelangt. Es gilt den ambitionierten Ex-Sportler Barclay (Razaaq Adoti, „Doom“) zu schützen. Vor Gangster Singletery (Vic Leacock, „Freddy vs. Jason“) und sich selbst. Barclays Schwester Tamara (Vivica A. Fox, „Set It Off“) glaubt trotz aller schlechten Vorzeichen an die Fähigkeit des Kriegsversehrten. Also stellt der eine Truppe von Bodyguards zusammen und mistet den Gefahrenherd aus.

Wieder versucht sich Van Damme an einer Rolle, die mehr Mimik als Körpereinsatz verlangt. Das kann nicht gut gehen, fällt in diesem ausnahmslos schlecht gespielten Film aber kaum auf. Hinzu addiert sich die Müdigkeit des Hauptakteurs. War der Spagat früher sein Markenzeichen, scheint es heute kaum mehr für ein in die Höhe gerecktes Bein zu reichen. Überhaupt schafft Lettich einen Actionfilm, der in seiner Geschwätzigkeit fast ohne Rasanz auszukommen hat. Sich dabei auf Charakterentwicklung und Ausdrucksstärke der Protagonisten zu verlassen, ist der größte Fehler des Regisseurs.

Einem Streifen dieser Gangart darf keine Glaubwürdigkeit abverlangt werden. Trotzdem bereitet die konstruierte Dramaturgie, ein Flickenteppich kaum zusammengehöriger Handlungsfetzen, mit ihren wahrlich dümmlichen Dialogen Kopfschmerzen. Selbst für die Verhältnisse moderaten B-Unsinns ist dieser Van Damme eine Frechheit. Nicht nur wegen der ausgedünnten Action. Immerhin geht es auch mal ohne die Mitwirkung von Gangsta-Rappern auf Schauspielambition. Aber was hilft es? „The Hard Corps“ ist ein Film so voller Scheiße, dass es glatt durchs Cover stinkt. Und weder Sheldon Lettich, noch Jean-Claude Van Damme können ernsthaft geglaubt haben, mit solch einer Film gewordenen Unverschämtheit durchzukommen.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

scroll to top