The Flatliners – Destroy to Create (2005, Stomp Records/Union Label Group)

theflatlinersdestroytocreateDer Aufstieg der FLATLINERS hätte rasanter kaum ausfallen können. 2002 gegründet, wurden die Jungspunde aus dem kanadischen Ontario nach Veröffentlichung ihres Albumdebüts von Fat Mike gesignt. Mit ihrem Fat Wreck-Einstand „The Great Awake“ brachten sie 2007 frischen Wind in die rauen Weiten des Punk-Rocks und avancierten durch intensives Touren und ein gelungenes Folgealbum („Cavalcade“) zur festen Szenegröße. Kaum Beachtung fand in all dem Wirbel allerdings besagter Erstling, „Destroy to Create“ betitelt, der nach ursprünglichem Eigenvertrieb 2005 über Stomp Records erschien und bereits in der frühen Entwicklungsphase eindrucksvoll die Qualität des Quartetts unter Beweis stellt.

Allerdings geht es dabei noch recht ungestüm zu. Die melodische Basis bilden Ska-Rhythmen, die, anders als später auf „The Great Awake“, nicht nur sporadisch Einzug halten, sondern konstant unter die teils unverständlich schnell abgefeuerten Vocals (siehe „There’s a Problem“) von Gitarrist Chris Cresswell gelegt werden. Dazu setzt es treibenden Punk-Rock und vereinzelt auch Hardcore-Additive („Public Service Announcement“). Das weckt in der Herleitung Erinnerungen an AGAINST ALL AUTHORITY, FALLING SICKNESS und (natürlich) OPERATION IVY. Aber in der temporeichen Verknüpfung der verschiedenen Elemente besetzen auch die FLATLINERS eine eigene Nische, deren DIY-Note ein ebenso unangepasstes wie mitreißendes Erlebnis garantiert.

Ruhig geht es nur selten zu auf „Destroy to Create“. Nach kurzem Intro zeigt „Fred’s Got Slacks“ gleich wo der Hammer hängt. Von großer Gefälligkeit sind die Choräle, die mit schroffer Herzlichkeit unverzüglich zum Mitgrölen anstacheln. Die Klasse des Nachfolgers wird mit „Bad News“ und „Do or Die“ angedeutet, während das von Hammond-Orgel begleitete „My Hands are Tied“, „I am Abandoned“ oder „Macoretta Boozer“ in ruppiger Eingängigkeit mit der Totsagung des Ska aufräumen. Mit Blechbläsern und klassischem Dancehall haben die FLATLINERS jedoch herzlich wenig am Hut und präsentieren vielmehr eine Punk-Granate mit Inspirationen verschiedener Richtungen. Ein unvollkommenes und gerade ob der unverblümten Herangehensweise ausreichend furioses Debüt.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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