Nun sind sie nicht mehr. THE EXPLOSION haben in dieser Woche ihre Auflösung bekanntgegeben. Schade, denn selten trat eine Band überzeugender in mein Leben als diese, die 1999 in der guten Zeche Carl zu Essen im Vorprogramm von SICK OF IT ALL rumturnten und unbekannterweise bei vielen der Anwesenden pure Begeisterung auslösten. Zum einen rechnete man nicht mit lupenreinem Street-Punk im Vorprogramm von SICK OF IT ALL, zum anderen war die Darbietung des Quintetts einfach mitreißend. Vor allem ihr damals optisch noch an Iggy Pop erinnernder Sänger Matt bot eine ansehnliche Performance, bei der munter das Mikro von der rechten in die linke Hand geworfen wurde.
Damals erschien gerade „Flash Flash Flash“, für mich eines der besten Punk-Rock-Alben der letzten zehn Jahre. THE EXPLOSION verbinden darauf klassische Elemente des Punk-Rock mit Street-Einflüssen, wobei vor allem letztere im Laufe der vergangenen Jahre zurückgefahren wurden. Das ganze kombiniert mit einer nicht zu bremsenden Spielfreude ergibt dann „Flash Flash Flash“, ein Sammelsurium von satten 14 Hits. Lückenfüller sucht man vergeblich, auch wenn selbstredend einige Stücke hervorstechen. Die absolut Mitgröhl tauglichen „If You Don´t Know“, „True or False“ oder aber natürlich „No Revolution“ wären da zu nennen. Letzterer wurde in einer handzahmeren Version auch noch auf das 2004er Album gepackt.
Die Spielfreude litt leider etwas nach „Flash Flash Flash“, gleiches gilt aber auch für das Äußere von Sänger Matt, der vier Jahre nach dem Support-Slot für SICK OF IT ALL um einige Biere schwerer die Bühne im Kölner Underground betrat. Ein neues Album sollte eigentlich noch kommen, inwieweit dies nun noch posthum veröffentlicht wird, bleibt abzuwarten. Insofern: Machts gut, vielen Dank für die schöne Zeit und vor allem für „Flash Flash Flash“.
Wertung: 
(9 / 10)