Mit der Verpflichtung von THE DICKIES landete Fat Mike zu Beginn des neuen Jahrtausends einen weiteren Coup. Die 1977 gegründete Punk-Institution besteht bis heute ohne Unterbrechung, musste jedoch immer wieder Pausen einlegen, die gerade in den Achtzigern mit Drogeneskapaden oder suchtbedingten Todesfällen zusammenhingen. Kein Wunder also, dass die Kalifornier nach fast 40 Jahren des Bestehens lediglich auf sieben Langspieler verweisen können. Deren letzter ist der 2001 über Fat Wreck herausgebrachte „All This and Puppet Stew“, mit dem die Ahnen des modernen Punk zwar keine neuen Facetten etablieren konnten (oder mochten), ihre Stärken aber dennoch überzeugend ausspielen.
In etwas mehr als einer halben Stunde breiten die DICKIES 13 Songs aus, die der humoristischen Ausrichtung ihrer Texte wiederum amüsant Genüge tun (siehe „Whack the Dalai Lama“ oder „He’s Courtin‘ Courtney“). Auch ihr Faible für Coverversionen kommt nicht zu kurz, wenn „See My Way“ (Mick Abrahams), „Donut Man“ (Marc Benno) und „Nobody But Me“ (THE ISLEY BROTHERS) ins Metier überschaubarer Akkorde übersetzt werden. Die prägnante, sympathisch quakige Stimme von Leonard Phillips und poppige Melodien verorten den Klassiker irgendwo zwischen den BUZZCOCKS und den DESCENDENTS. Gute Laune ist garantiert, wofür auch Hits des Kalibers „Free Willy“, „Howdy Doody in the Woodshed“ (eine Langversion ihres „Short Music for Short People“-Beitrags) oder „My Pop the Cop“ stehen. THE DICKIES sind einfach unverwüstlich, dafür steht – seit mittlerweile 15 Jahren – auch „All This and Puppet Stew“.
Wertung: (7 / 10)