The Decline – I’m Not Gonna Lie to You (2010, Green Distribution/MGM)

the-decline-im-not-gonna-lie-to-youPunk-Rock lügt nicht! Zumindest dann nicht, wenn er einzig fix nach vorn gepeitschte Eingängigkeit mit Tempo und Singalongs verbinden will. Vor diesem Hintergrund ist der Titel von „I’m Not Gonna Lie to You“, dem von Bill Stevenson und Jason Livermore im legendären Blasting Room produzierten ersten Langspieler von THE DECLINE, durchaus programmatisch aufzufassen. Pate stand die alte Garde der Fat Wreck-Heroen der späten Neunziger, namentlich solche wie NOFX oder FRENZAL RHOMB. Hergebrachtes Melodienschmettern mit politischer Botschaft und ironischem Beigeschmack also. Klar, dass die Australier damit nicht um Originalitätspreise buhlen. Aber wer will es ihnen verargen?

Denn der Unterhaltungswert ist hoch, die Hitausbeute amtlich und die vokale Doppelspitze treibt die Eingängigkeit in stattliche Höhen. Ob nun der einminütige Opener „Putain De Chaine Alimentaire“, „Refujesus“, „Oh Fuck!“ oder „Half a Beer“, die putzmunter vorwärtsgepeitschten Tracks atmen gestandene Spielfreude. Dazu gibt es standesgemäße Ooohs und sporadische Ska-Rhythmen. Vor 15 Jahren wäre „I’m Not Gonna Lie to You“ ein Klassiker gewesen. Heute aber reicht es locker für einen (weit) überdurchschnittlichen Rückblick auf alles, was den Melo-Core früher so liebenswert machte – und immer noch macht. Prima Scheibe einer entdeckungswürdigen Band, die auf dem Nachfolger „Are You Gonna Eat That?“ richtig durchstarten sollte.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

scroll to top