The Courier (USA 2011)

the-courier„I don’t get involved. I don’t ask questions. I simply deliver.“ – Ein Mann mit einfacher Maxime: Der Kurier

Die Suche nach einem Phantom: In „The Courier“ spielt Jeffrey Dean Morgan („Watchmen“) einen namenlosen Dienstboten, der keine Fragen stellt. Er liefert stets pünktlich, egal an wen, egal wohin. Doch sein jüngster Auftrag lässt ihn nach einem Gespenst fahnden. Evil Sivle ist in der Unterwelt von New Orleans ein Mythos. Manche behaupten, er sei von den Toten auferstanden, um Vergeltung an den Mördern seiner Familie zu üben. Sein Gesicht kennt niemand. Ausgerechnet ihn soll der Kurier binnen 60 Stunden aufspüren und ihm einen Koffer übergeben.

Nein, ein neuer Keyzer Soze ist jener Evil Sivle nicht. Und an die Klasse von „Die üblichen Verdächtigen“ reicht der von Hany Abu-Assad („Paradise Now“) gedrehte Thriller zu keiner Zeit heran. Ohnehin erinnert der Plot in seinen Grundzügen eher an „Angel Heart“ – nur eben ohne okkulte Elemente. Aber auch hier sind Vergleiche unangebracht. Das verdeutlicht bereits der Auftakt, der den Kurier bei der Übergabe von Lösegeld in einem stillgelegten Vergnügungspark zeigt. Denn die maßlose Übertreibung der Inszenierung passt überhaupt nicht zum bemüht düsteren und undurchsichtigen Tenor der Geschichte.

Die ist überkonstruiert und im Detail reichlich löchrig, schöpft einen gewissen Reiz aber aus der ansehnlichen Besetzung. Allerdings reicht die allein kaum aus, um die Unausgewogenheit des Gesamtwerks vergessen zu machen. Ein zwielichtiger Unbekannter (blass: „Keinohrhasen“-Star Til Schweiger, der auch produzierte) beauftragt den Kurier mit der Suche nach Evil Sivle. Eine Wahl hat dieser nicht, schließlich gerät die Familie seines väterlichen Freundes Stitch (Mark Margolis, „Scarface“) in Gefahr. Also begibt sich der Kurier auf die gefahrvolle Suche, bei der er von Stitchs Quasi-Nichte Anna (Josie Ho, „Dream Home“) unterstützt wird.

Verfolgt vom Killer-Ehepaar Capo – Miguel Ferrer („Crossing Jordan“) und Lili Taylor („Six Feet Under“) – folgen sie den Spuren des großen Unbekannten. Auftraggeber Schweiger entpuppt sich bald als FBI-Agent. Aber seine Rolle bleibt ebenso flach wie die des Gangsters Maxwell, in dessen Rolle Mickey Rourke („The Wrestler“) ein Gastspiel absolviert. Das Tempo ist ordentlich, nur nervt „The Courier“ mehr als das er fesseln würde. Auf dem Weg zur absurd bescheuerten Auflösung wird noch die Knoblauchpresse als Folterwerkzeug entdeckt. Doch selbst solch unterschwellig groteske Nuancen wirken deplatziert. Genau wie die aufgesetzte Schwermut. So richtig zusammen passt hier eben nichts.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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