Mike Mendez („Big Ass Spider“) war nie ein Regisseur der sanften Töne. Beim eingefleischten B-Filmer gibt es vorrangig in die Fresse – offensiv, überzeichnet und brutal. Kaum eine Sequenz könnte dies besser umfassen als der Auftakt seines Zweitwerks „The Convent“: Als Racheengel dringt die junge Christine (Mendez‘ damalige Gemahlin Oakley Stevenson) anno 1960 ins titelgebende Kloster ein und richtet unter Abt und Nonnen mit Baseballschläger, Benzinkanister und Schrotflinte ein Blutbad in Slow Motion an.
Dass der keineswegs aus der Perspektive dritter Figuren dargelegte Prolog später als unwahr relativiert wird, spricht nicht gerade für Mendez‘ Qualitäten als Geschichtenerzähler. Aber in seiner trashigen Splatter-Comedy steht eben nicht der Inhalt, sondern die absurde Form im Mittelpunkt. Wie gehabt kommt vor dem Geschnetzel aber die Einführung der Alibi-Charaktere. Die finden sich vier Jahrzehnte später für eine studentische Mutprobe im alten Gemäuer ein. Und weil die Besetzung kaum der Rede wert ist, bleibt das als Slasher-Verulke angelegte Personal lediglich Stichwortgeber für Pennälerhumor und gewaltreiches Ableben.
Dass die Riege viel zu alter College-Kids nichts Gescheites zu sagen hat, ist Teil des Konzepts. Die eine kommt im Cheerleader-Kostüm, der andere möchte eine Lesbe (darstellerischer Lichtblick: Megahn Perry, „The Aristocrat“) „umdrehen“. Stein des Anstoßes ist das Wirken von Aushilfs-Satanisten (wirkt wie ein Rudiment der als Männer verkleideten Frauen bei der Steinigung in „Life of Brian“: David Gunn), die nach erfolgtem Jungfrauenopfer die Geister der besessenen Ordensmitglieder heraufbeschwören. Für Clarissa (Joanna Canton, „Masters of Sex“) und ihre Clique werden die Klostermauern damit zur Todesfalle.
Der daraus abgeleitete Aderlass ist von unpassendem Technosound umspielt. Und fluoreszierenden Adern auf Dämonenkörpern. Verstärkt wird dieser Effekt von neon leuchtenden Farbfontänen, die eigentümlich kaschieren, dass Kunstblut schlicht zu teuer war. Überhaupt bleibt „The Convent“ der Low-Budget-Ansatz durchweg anzumerken. Um den zumindest partiell zu egalisieren, treten Bill Moseley („The Texas Chainsaw Massacre 2“) und Rapper Coolio („Red Water“) als überhöht figurierte Polizisten in Erscheinung. Damit nicht genug, darf Horror-Star Adrienne Barbeau („The Fog – Nebel des Grauens“) als erwachsene Christine zum abrupt beendeten Showdown neuerlich die Flinte schwingen.
Das Spiel mit etablierten Genre-Klischees erfolgt bei Mendez ohne Cleverness. Die pseudo-spaßigen Dialoge geizen nicht mit Klassiker-Erwähnungen, u. a. Richtung „Amityville Horror“, „The Shining“ und „Elvira“, wodurch der parodistische Ansatz nach dem Verständnis des Regisseurs bereits ausreichend gestützt scheint. Allerdings ist der Streifen kaum mehr als klamaukiges Geschmadder auf technisch unzulänglichem Niveau. Dass hier bereits nach rund einer Stunde zum überlangen Abspann geblasen wird, darf durchaus mit einer Prise Dankbarkeit quittiert werden. Dann doch lieber zum x-ten Mal „Demoni“ (aka „Dämonen 2“, 1985) schauen. Der spielt seinen Party-Charakter wenigstens konsequent aus.
Wertung: (3,5 / 10)