The Bunny The Bear – If You Don’t Have Anything Nice to Say… (2011, Victory Records)

the-bunny-the-bear-if-you-dont-have-anything-nice-to-sayDie Vermengung von elektronischen Dance-Tunes und Screamo/Metal-Core mag noch nicht allzu salonfähig sein. Doch haben bereits die deutschen Vorkämpfer BIONIC GHOST KIDS gezeigt, dass die Mischung vom Ballast gesteigerter Ernsthaftigkeit befreit funktionieren kann. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die Victory Records-Neuerung THE BUNNY THE BEAR, die das Extrem der gegensätzlichen Einflüsse durch poppige Untertöne und stimmliche Variabilität (während sich der Hase meist auf Gebrüll verlegt, offenbart der Bär eine beachtliche vokale Klangpalette) aber noch zu verstärken weiß. So trifft Kitsch auf Unerbittlichkeit, Verzweiflung paart sich mit Sorglosigkeit. Der Mix ist zweifelsfrei gewagt – und wird die anvisierte Hörerschaft zwangsläufig spalten.

Jedermanns Geschmäckle will das Duo aber auch keineswegs treffen. Vielmehr scheint es um die Erschließung neuer Horizonte zu gehen, die das theoretisch unvereinbare fusionieren soll. Von unbedingter Experimentierfreude kündet das Debütalbum „If You Don’t Have Anything Nice to Say…“ allerdings nicht. Denn die modernen Einzelteile des Elektro-Pop und Metal-Cores sind längst für sich ausreichend erprobt und im Mainstream verankert. Warum also sollte diese Zusammenführung nicht auch eine eigene Nische besetzen? Eingängig genug ist die fraglos gewöhnungsbedürftige Melange aus Computersounds, Piano, Gitarre und Schlagzeug dank Tracks wie „It’s a Long Way From the Esophagus to the Ovaries“ nämlich allemal. Aufgeschlossene Geister sollten der exaltierten Prämisse also ruhig mal eine Chance einräumen.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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