Die BOUNCING SOULS dürfen gut und gern als Institution im heutigen Punkrock angesehen werden. Auch ohne groß plakatierte Touren oder größere Verkaufszahlen. Denn das sympathische Quartett um Vorzeige-Tänzer Greg Attonito feierte unlängst sein 20-jähriges Bandbestehen. Während dieser Zeit gab es etliche Veröffentlichungen der Gruppe aus New Jersey, aber kein Album sticht so hervor wie „How I Spent My Summer Vacation“ aus dem Jahre 2000. Bevor die SOULS auch musikalisch etwas melancholischer und schwermütiger wurden („Anchors Aweigh“), präsentiert sich die Band hier in absoluter Höchstform. Musikalisch gibt es Hits en Masse, wobei sich die Band zumindest inhaltlich wie gewohnt nachdenklicher und ernster gibt.
We live our life in our own way,
Never really listened to what they say,
The kind of faith that doesn’t fade away
We are the true believers…
Temporeich legt die Band mit dem flotten „That Song“ los und mit dem folgenden „Private Radio“ gibt es gleich eine erste Hymne im angehobenen Midtempo-Bereich zu hören. „True Believers“ ist wohl DIE Band-Hymne schlechthin, nicht umsonst bauen die befreundeten HOT WATER MUSIC diesen Song gern in ihren eigenen Zugabenteil ein. Eine Ode an sich selbst und die Leute, die diesen Weg in all den Jahren mitgegangen sind. Das Gros der Songs von „How I Spent My Summer Vacation“ geht in diese Richtung. Das Tempo wohl dosiert, nur selten wird mal richtig Gas gegeben. Dafür eben (punk)rockt das Quartett im Midtempo-Bereich, schmeißt aber mit eingängigen Melodien und tollen Hooklines nur so um sich. Mitreißend, einfühlsam „The Something Special“, bei dem es um eine verlorene Liebe geht. Bei „Manthem“ dann besingen Sänger Greg und Gitarrist Pete eine intensive Männerfreundschaft fürs Leben. Ehrliche, authentische Texte, auch dafür steht „How I Spent My Summer Vacation“.
He’s my friend he’s my alibi
My accessory to the crime
A bond that will never die
Till the end of time…
Mit diesem Album haben die BOUNCING SOULS wohl ihr Meisterstück abgeliefert. Mitreißende Melodien, großartige Hymnen und Texte, in die man sich als Hörer hineinversetzen kann, die zudem nie Plakativ wirken. Ein ganz großes Album, auch wenn dies wohl in erster Linie Fans der Band so sehen werden.
Wertung: (9 / 10)