The Beaster Bunny (USA 2014)

Ostern, der wichtigste christliche Feiertag, zelebriert die Auferstehung Jesu von den Toten. „The Beaster Bunny“ (Originaltitel: „Beaster Day“) geht den umgekehrten Weg: Er produziert Leichen. Am laufenden Band. An Ostern nämlich erhebt sich ein gewaltiger Hase auf die Hinterläufe und stellt in und um eine US-Kleinstadt ahnungslosen – meist weiblichen – Opfern nach. Die Besonderheit, oder besser Absonderlichkeit, ergibt sich aus dem Monster selbst. Denn der Riesenrammler sieht aus wie ein ausgestopftes, zuvor, dazwischen und danach mit dem Auto überfahrenes Nagetier, dessen Beweglichkeit obendrein im Stile einer Marionette gewährleistet wird. Ja, das ist tatsächlich genauso miserabel, wie es klingt. Gut lachen hat da nur, wer Spaß an Extrem-Trash findet.

Der von John Bacchus („Play-Mate of the Apes“) unter dem Pseudonym Snygg Brothers gedrehte, geschriebene, produzierte, getrickste und geschnittene Amateurfilm ist tricktechnisch eine Zumutung. Vergnügen bereitet er trotzdem. Zumindest zeitweilig. Das ist jedoch weniger dem hüftsteifen Horror-Hasen zuzuschreiben, als vielmehr der skurrilen Typenkomik. Das Untier kommt so oft auf dieselbe Weise zum Einsatz, dass der anfänglich erheiternde Effekt rasch verflogen ist. Übrig bleibt von kauzigen Figuren umspielte Monotonie, bei der die Schauspieler weit mehr Spaß bereiten als die budgetfreien Heimwerker-Splatter forcierende Kreatur. Woher die stammt, bleibt übrigens unerwähnt. Als „Gütekriterium“ sollte bereits genügen, dass sie an das mutierte Schaf aus „Godmonster of Indian Flats“ erinnert. Auch das glaubt man nicht, bis es mit eigenen Augen bezeugt wurde.

Die Minimal-Story geht so: Nach einem weiteren erfolglosen Versuch, mit einem künstlerischen Studium ihre Kreativität zu entfalten, kehrt Brenda (Marisol Custodio) in ihre kleinstädtische Heimat zurück. Da ihr Vater nicht länger bereit ist, sie finanziell zu unterstützen, nimmt sie einen Job beim Tierfängerkollektiv „Dog Catchers in the Rye“ an. Während sie sich den peinlichen Flirtversuchen des manischen Doug (Peter Sullivan) erwehrt, häufen sich in der Gegend rätselhafte, vom Riesenhasen verübte Todesfälle. Als Hippie-Bürgermeister Farnsworth (John Paul Fedele) sämtliche Warnungen ignoriert und lieber die Amish als Täter ins Gespräch bringt, ist es an Brenda und Doug, sich der Bestie entgegenzustellen. Das mag in der knappen Zusammenfassung nahezu geradlinig erscheinen. Doch „The Beaster Bunny“ schert sich wenig um konsistenten Inhalt. Hauptsache der ungelenk hoppelnde Überbiss bleibt beschäftigt.

Viele Szenen wirken zusammenhanglos, etwa der Auftakt, bei dem ein Sohn dem Vater die Hochzeitsvater verhagelt und mit erhobenem Stinkefinger abrauscht. Dass er das erste Opfer des Killr-Kaninchens wird, sollte nicht überraschen. Wer würde auch schon im dunklen Gestrüpp als Anhalter posieren, wenn sich im Hintergrund klar erkennbar eine stark befahrene Straße abzeichnet? Der parodistische Ansatz äußert sich unter anderem, wenn das lächerliche Getier bei der gemeinhin wenig bekleideten Damenwelt für das ausgereizte Wackeln blanker Brüste sorgt. Als ideenreich darf der Streifen trotz Anspielungen auf „Taxi Driver“ und „Apocalypse Now“ jedoch kaum bezeichnet werden. Auch das im Wald auftauchende Riesen-Ei bleibt nur eine Randnotiz, um dem Hasen mal eine Pause zu gönnen. So bleibt der schmerzfreie Film zwischen wonnigem Trash und strapaziösem Schund zerrissen. Auch wenn es auf dieser Niveaustufe fast selbstverständlich klingt: Da hätte mehr draus werden können.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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