Manchmal reicht eine Band einfach nicht aus, um all das tief in der Musikerseele brandende kreativ-künstlerische Potential herauszukitzeln. Dachte sich wohl auch Kerry Martinez, seines Zeichens Gitarrist und Gründungsmitglied der U.S. BOMBS, und rief THE BAD LUCK CHARMS ins Leben. Bei denen bleibt vieles buchstäblich beim Alten, wenn der Punk die revisionistische Gelassenheit wiederentdeckt. Die jedoch wirkt nicht ansteckend. Zwar ist ihm nach Machart alter Schule noch die Nähe zum Rock ´n Roll an der Nasenspitze abzulesen, Begeisterung will sich bei der furztrockenen Schose allerdings keine einstellen.
Mit Moderne hat das nichts zu tun. Mehr schon mit den Jahren zwischen den ausgehenden Siebzigern und den sich ankündigenden Achtzigern – oder eben dem, was man sich heute so darunter vorstellen mag. Das selbstbetitelte Debüt des Vierers gibt sich standesgemäß rotzig und mit Dreck beworfen. Martinez nöhlt dazu mit Hartalk verkrusteten Stimmbändern, weiß den schleichenden Nummern aber keinen echten Nachhall zu verleihen. Mangelnden Einsatz kann man ihnen nicht unterstellen, wohl aber fehlenden Schmiss. Auf diese Weise endet die retrospektive Verbeugung mit einem Hexenschuss.
Wertung: (5 / 10)