Kurzzeitig durfte Hoffnung aufkeimen. Darüber, dass THE AUDITION vielleicht doch die Kurve kriegen könnten. Und sei es auch nur in den Belangen radiotauglich massenkompatiblen Indie-Pop-Rocks. Das selbstbetitelte dritte Album war über alle Maßen blank poliert, ohne jede Kante belassen und gefiel doch durch eine Verspieltheit, die die ersten Platten bisweilen weit hinter sich ließ. Kaum ein Jahr später drängt mit „Great Danger“ schon der nächste Langspieler der Chicagoer in die Läden. Doch anstatt die stimmige Rezeptur des Vorgängers zu verfeinern (oder diese schlicht neu aufzukochen), verfällt die Band in pure Langeweile.
Der Sound ist wieder spiegelglatt, daran durfte man sich ja bereits gewöhnen. Vom Start, respektive dem Opener „Let Me Know“, weg regiert aber eine Belanglosigkeit, die nicht einmal im Ansatz Interesse weckt. Die 11 Nummern dümpeln dahin, ohne je mehr als ein müdes Gähnen zu provozieren. Brav und bieder spulen die vier Amis ihr Repertoire ab, ziehen das Tempo kurzzeitig auch mal an, bringen Synthie-Orgel oder Streicher zum Einsatz und bieten doch nichts, was nach dem Ausklang des jeweiligen Songs nicht unverzüglich vergessen wäre. Um Originalitätspreise bewarben sich THE AUDITION noch nie. Mittlerweile aber stellt sich nicht mal mehr ein berieselnder Unterhaltungswert ein. Ödere Musikwerke als „Great Danger“ sind selbst bei Victory Records derzeit nur schwer zu finden!
Wertung: (4 / 10)