Der Legende nach musste THE ATARIS-Gründer, Songschreiber und Sänger Kris Roe dem guten Joe Escalante, seines Zeichens Bassist der Pop-Punk-Institution THE VANDALS und Inhaber von Kung Fu Records, nur ein Tape seiner Band in die Hand drücken. Der Rest ist Geschichte. Nach dem noch recht einfach gestrickten – aber durchaus hoffnungsvollen – Debüt „Anywhere But Here“ entstand drei Jahre später das zweite Album „Blue Skies, Broken Hearts…Next 12 Exits”. Mit ihrem zweiten Streich legte die Band den Grundstein für alles weitere. Emotionale Inhalte, die meist von Liebe und Verlust handeln, werden mit melodischem Punk-Rock und einer Prise Melancholie untermalt.
Mit dem Feger „Losing Streak“ starten THE ATARIS in weniger als zwei Minuten schnell durch. Ein gewisser Hauch Melancholie schimmert dann bereits bei dem großartigen „1*15*96“ durch, bei dem die Band die Geschwindigkeit etwas heraus nimmt und stattdessen auf noch mehr Melodie setzt. Als absoluter Hit fungiert einmal mehr „San Dimas High School Football Rules“, welches bereits ein Jahr zuvor auf der Fat Wreck EP „Look Forward to Failure“ zu hören war. „Your Boyfriend Sucks“ dann zeigt eindrucksvoll die Entwicklung seit dem Erstling. Schnelle Passagen wechseln mit langsameren, gerade das Songwriting wirkt deutlich reifer. Weitere Referenztitel sind die Midtempo-Nummer „The Last Song I Will Ever Write About a Girl“, das im Anschluss folgende neunzig sekündige „Choices“ oder die ausgemachte Rocknummer „Better Way“. Auch das akustische, von Streichern begleitete „My Hotel Year“ zeigt deutlich die positive Entwicklung seit ihrem Erstling.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Band nach all den Problemen der jüngeren Zeit noch fängt und vor allem in die alte Spur zurückfindet. Denn viel besser als auf „Blue Skies, Broken Hearts…Next 12 Exits“ kann man melodischen Punk mit emotionalen Texten und einer melancholischen Note nicht präsentieren. Großes, weil einfach auch zeitloses Album, bei dem wirklich alles stimmt.
Wertung: (9 / 10)