Es waren düstere Jahre für die Menschheit. Nachdem die Maschinen sich in einem zermürbenden Krieg gegen ihre einstigen Herren erhoben hatten, soll jetzt, im Jahr 2029, aber wieder Ruhe einkehren. Denn der Kommandeur der Menschen, John Connor, hat die Blechkammeraden vernichtend geschlagen. Die wollen sich mit der Niederlage aber nicht abfinden. Sie schicken eine Kampfmaschine, den Terminator (Arnold Schwarzenegger, „Conan der Barbar“), durch die Zeit in die Vergangenheit, um Connors Mutter Sarah (Linda Hamilton, „Dante’s Peak“) zu töten, bevor John geboren wird. Doch auch die Menschheit schickt einen Soldaten durch die Zeit zurück ins Jahr 1984. Kyle Reese (Micheal Biehn, „Aliens“) soll Sarah beschützen. Nur hat der gegen den Terminator kaum eine Chance.
Die ikonographie des Actionfilms der 80er war ganz besonders – und vor allem Regisseur James Cameron („The Abyss“) hat diesen Stil stark geprägt. Wenn auch hauptsächlich aus der Not geboren. Denn für die Produktion von „Terminator“ wurde nicht gerade mit Geld um sich geworfen. So entstand durch die Kameraführung, die Ausstattung und die hoch improvisierten Special Effects eine Form des Actionfilms, die mehr mit dem Low-Budget-Horror der 70er als den Hochglanzknallern à la James Bond verwandt ist. James Cameron war für diese Entwicklung tonangebend. Der versierte Bastler und experimentierfreudige Regisseur hatte schon bei dem indiskutablen „Piranha II“ sein Talent für technische Spielereien bewiesen (die Unterwasseraufnahmen sind immer noch besser als alles andere in dem Streifen), und schwang sich bei „Terminator“ zu neuen Höhen auf.
Mit Miniaturen und Stop-Motion-Technik, gepaart mit einem sowohl zweckmäßigen als auch angemessenen Produktionsdesign schuf er einen Film, der auch nach heutigen Maßstäben noch umwerfend – und vor allem wegweisend – ist war. Zwei Jahre später orientiere sich beispielsweise Russel Mulcahy für „Highlander“ ganz offensichtlich an „Terminator“ – trotz einem Budget, das mit 16 Millionen Dollar etwa achtmal so hoch war, wie das der Vorlage. Doch nicht nur für die Filmschaffenden des späten 20. Jahrhunderts war „Terminator“ ein einschneidender Erfolg. Vor allem Arnold Schwarzenegger brachte der Film noch ein Stück weiter auf dem langen Weg zum Gouverneur. Noch heute schmückt er sich mit den Federn dieser Produktion und lässt, ob passend oder unpassend, die legendären One-Liner des Drehbuchs von James Cameron in seine Kampagnen einfließen. Zwar gibt er dem lässig-bedrohlichen „I’ll be back“ meist den Vorzug, doch Fans warten immer noch auf ein fröhliches „Fuck you, asshole“ aus dem Mund des Republikaners.
Ironisch dabei ist, dass eigentlich gar nicht Schwarzenegger die archaische Kampfmaschnine spielen sollte. Cameron wollte ihn ursprünglich für den Part des Kyle Reese, der Cyborg sollte von O.J. Simpson („Die Nackte Kanone“) gegeben werden. Doch wer sollte einem netten Kerl wie O.J. schon einen kaltblütigen Killer abnehmen?! „Terminator“ ist aber nicht nur einer der wichtigsten Actionfilme aller Zeiten, er ist auch einer der besten. Die düstere, ja verzweifelte Stimmung und auch die schauspielerischen Gegensätze sind von Regisseur Cameron äußerst stimmig in Szene gesetzt. Wenn Schwarzenegger die Polizeistation (und mit ihr Nebenakteur Lance Henriksen) platt macht, werden düstere Maßstäbe gesetzt. Das minimalistische Spiel bei Schwarzenegger lässt seinen „Conan der Barbar“ nach Method Acting aussehen. Andererseits sind da die sehr emotional angelegten Charaktere Reese und Sarah. In der Summe ist „Terminator“ einer der lautesten Autorenfilme aller Zeiten. Für den Zuschauer immer wieder zwei perfekt investierte Stunden.
Wertung: (9 / 10)