Angesichts des Erfolges ihres ersten sechs Stücke starken Mini-Albums in der Vinyl-Version Anfang/Mitte 2005, erscheint rechtzeitig zur Adventszeit auch eine CD-Version des selbstbetitelten Werkes von TEPHRA, einer noch recht jungen Band aus Braunschweig. Anfang 2004 kristallisierte sich der Musikerkreis (erst unter dem Namen CITY SLICKERS) heraus, etliche Supportshows für Szenegrößen der Marke MALKOVICH oder CULT OF LUNA wurden bereits absolviert. Wie diese Namen schon vermuten lassen, geht es auch bei TEPHRA sperriger zu, die Laufzeit der sechs hier versammelten Songs umfasst mal locker eine Dreiviertelstunde. Das ist schon recht üppig und gleichzeitig ist es doppelt schwierig, den Zuhörer die ganze Zeit über zu fesseln. Dies gelingt TEPHRA allerdings äußerst gut, denn auch wenn die 8-Minutenmarke je Song mal locker überschritten wird, kommt nie das Gefühl auf, die Jungs könnten mal etwas mehr Gas geben.
Für den kleinen Hunger zwischendurch ist TEPHRA aber auch nichts, zu sperrig ist die Musik, als das man ihre Interpretation des New/Noise-Hardcore mal so locker zwischen Tür und Angel genießen könnte. TEPHRA lassen sich Zeit zur Entfaltung und genau dies benötigt man auch als Zuhörer. Die Songstrukturen sind komplex, vom Gesang bzw. Geschrei ist auch gut und gern mal zwei Minuten gar nichts zu hören. Dann dominieren längere Instrumentalpassagen, bei denen das Tempo immer wieder variiert wird. Dies ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, doch wer auf vielschichtigen, verspielten Hardcore a la NEUROSIS steht, der ist bei TEPHRA bestens aufgehoben.
Wertung: (7 / 10)