Tear Out the Heart – Dead, Everywhere (2015, Victory Records)

tear-out-the-heart-dead-everywhereOriginalität und TEAR OUT THE HEART – das passte in der Vergangenheit nicht unbedingt zusammen. Das Debütalbum „Violence“ bot standardisierten Metal-Hardcore mit glattgezogenen Refrains. Handwerklich bot das fraglos kaum Angriffsfläche, hob sich im Gegenzug aber kaum von artverwandten Combos ab. Quantensprünge durften daher auch vom Nachfolger „Dead, Everywhere“ nicht erwartet werden. Der, wiederum über Victory Records unters Volk gebracht, bietet denn auch veritablen Einheitsbrei in immerhin weniger auf Perfektionismus und Bombast setzenden Soundsphären. Fett produziert ist die Scheibe sicher, wirkt aber zumindest nicht, als würde die Essenz beim Übertrag auf die Bretter dieser Welt gänzlich abhanden kommen.

Die elektronischen Additive indes wirken (vor allem bei „Damage Control“ und „The Rejected“) anbiedernd und hochgradig überflüssig. Bei Tracks wie „I’ve Got Secrets“ läuft der Motor abseits jeder offenkundigen Formelhaftigkeit aber im Sinne der anvisierten Zielgruppe durchaus rund. An Dynamik mangelt es „Dead, Everywhere“ nicht. Wohl aber an Wiedererkennungswert, der über Parallelen zum Vergleichsspektrum von WE CAME AS ROMANS und Co. hinausginge. In die Tiefe dringen TEAR OUT THE HEART nur selten vor. Es gibt Momente im Leben, wo das locker ausreicht. Nur bricht die Band eben zu keiner Zeit aus dem Korsett oberflächlich lautstarker Berieselung aus. Einen Tick besser als der Vorgänger ist „Dead, Everywhere“ geworden. Den Beweis der Eigenständigkeit bleiben die Jungs aber weiterhin schuldig.

Wertung: 5.5 out of 10 stars (5,5 / 10)

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