In diesem Festivalsommer könnten TALCO zum Live-Phänomen avancieren, sofern sie denn die Gelegenheit erhalten, auf dem einen oder anderen Event zu spielen. Denn was aus der Konserve schon die unteren Gliedmaßen zu tänzerischen Bewegungen verleitet, dürfte sich unter Gottes Sonne, mit ausgelassener Stimmung und vielen tausend Gleichgesinnten, zu einem infernalischen Sturm der guten Laune entwickeln. Klingt übertrieben? Na klar, aber was die Norditaliener auf „Mazel Tov“ veranstalten, ist wie gemacht für eine launige Sommerparty.
Und weil die Jungs von Destiny Records TALCO so gut finden, veröffentlichen sie aktuell deren Album „Mazel Tov“ einfach neu, bevor im Sommer dann mit einem ganz neuen Werk der Italiener zu rechnen ist. Vergleichen kann man sie mit niemandem so wirklich, aber die mexikanische Spaß-Fraktion PANTEON ROCOCO oder SKA-P dürften nicht ganz so weit von ihnen entfernt sein. Musikalisch, als auch was das Live-Erlebnis angeht. Auch TALCO haben eine ausgiebige Bläser-Fraktion am Start, die ohne Unterlass Feuer gibt. Wobei das im Grunde auf das gesamte Album zutrifft, denn das Tempo ist enorm. Zwar schleicht sich mit „La casa dell´impunita“ auch mal eine traurig schöne Trompetennummer unters tanzbare Allerlei, aber dies ist eine Ausnahme. Denn trotz kritischer Töne ist die Musik einzig auf Party ausgerichtet, was Songs wie „Radio Aut“, „Il treno“ oder vor allem „Tarantella dell´utimo bandito“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wer sich für die Texte interessiert, hat in der Neuauflage die Möglichkeit diese auch auf englisch zu lesen, weiterhin gibt es den Bonus-Song „St. Pauli“ exklusiv auf diesem Re-Release.
Im Gegensatz zu TALCO verblassen wirklich viele etablierte wie namhafte Ska-Punk-Bands, denn an Tempo und Spielfreude macht man dieser illustren Kapelle so schnell nichts vor. Allerlei weitere Einflüsse und Instrumente machen „Mazel Tov“ auch auf ganzer Länge zu einem abwechslungsreichen Gemisch der guten Laune. Großartig!
Wertung: (8 / 10)