Verstärker an, die Instrumente besetzt und losgerockt. TAINT mögen es schnörkellos, unaufgeregt und ohne technischen Schnickschnack. Bands wie dieser wird gern eine gewisse Grundehrlichkeit attestiert. Wer das so sehen möchte, der wird an den aufrichtigen Walisern Gefallen finden. Natürlich nur, insofern da auch der Hang zum schleppenden, irgendwo zwischen Stoner- und Post- angesiedelten Rock gegeben ist. Der verbleibt in einem weitgehend vorgefertigten Rahmen und birgt dennoch genügend Einfallsreichtum, um nicht die ewig gleichen Songs zu wiederholen.
Dabei lassen sie sich Zeit. Nur einer der neun Beiträge – exklusive des 13-minütigen Hidden Track – ihres zweiten Albums „Secrets and Lies“ unterschreitet die Marke von vier Minuten. Dezente Metal- und Hardcore-Breitseiten sorgen dafür, dass die sichtlich wertgeschätzten Instrumentalparts mit dem nötigen Druck daherkommen. Die Produktion bleibt wie die Musik erdverbunden. Daraus resultiert eine konstante Atmosphäre, die sich über jene Bodenständigkeit zu einem Musikwerk auf Augenhöhe verdichtet. Bei aller Versiertheit wird das Publikum nicht ausgesperrt, sondern eingeladen. Und das verschafft TAINT tatsächlich eine gegenwärtig fast zur Seltenheit verkommene Redlichkeit.
Wertung: (7 / 10)