Sworn Enemy – Gamechanger (2019, M-Theory)

New-York-Hardcore trifft Metal trifft Thrash. Mit dieser Mischung haben sich SWORN ENEMY in den mittlerweile 22 Jahren ihres Bestehens in die Speerspitze des Genres emporgearbeitet. Von der Urbesetzung der anfangs von HATEBREED-Shouter Jamey Jasta protegierten Band ist einzig Frontmann Sal Lococo übriggeblieben. Ihren Sound veränderten die US-Ostküstler trotzdem nur punktiert. Entsprechend ist auch bei ihrem sechsten Langspieler „Gamechanger“ im Vorhinein klar, welche Urgewalt über den Hörer hereinbrechen wird.

Der Nachfolger zum 2014 veröffentlichten letzten Album „Living On Borrowed Time“ wurde von MACHINE HEAD-Vorkämpfer Robb Flynn produziert. Somit verwundert wenig, dass der Klang einen mordsmäßigen Druck entwickelt. Vor allem das Schlagzeug operiert soundtechnisch – gerade bei Passagen ohne unerbittlichen Vorschub – auf Stadionvolumen. Daneben beeindruckt „Gamechanger“ vor allem durch die Beschränkung aufs Wesentliche. Lässt man das fast zarte Intro von „Coming Undone“ außen vor, werden die elf Stücke ohne Umschweife nach vorn geballert.

„Take no prisoners“, das wüst herausgeschriene Textsegment bei „Selling a Dream“, darf in diesem Kontext als programmatisches Gebot aufgefasst werden. SWORN ENEMY loten keineswegs Neuerungen auf, verstehen sich aber dennoch mit traumwandlerischer Sicherheit darauf, den Hörer in Wallung zu versetzen. Gangshouts, punktiert kreischende Gitarren, heftige Breakdowns und Riffs zum Langhaar-Helikoptern erweisen sich einmal mehr als das Salz in der Suppe. Ein treffliches Beispiel für die donnernde Wirkung der Platte ist „The Consequence“, das sich erst hymnisch gibt und dann den Thrash-Hammer kreisen lässt. In Summe ein erstklassiges Brachial-Werk, bei dem kaum Zeit zum Verschnaufen gewährt wird.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

scroll to top