Von SUPERNICHTS lernen heißt fürs Leben lernen. Bei Kampfnamen wie Jim Pansen oder Achim Arschloch ist der Bildungsauftrag ja auch quasi obligat. Auf „Fixpunkte & Bojen“ treiben es die Kölner doller denn je und keulen sich 18 Songs in geschwinden 40 Minuten aus der Hüfte. Der Weisheit letzter Schluss ist dabei wahrlich keine Grenze gesetzt. Man ahnte ja schon immer, dass Toyota-Fahrer(innen) die Ausgeburt der Kleinbürgerlichkeit sind und sich hinter Amerika der Teufel in Kontinentalgestalt verbirgt. Wer aber wissen will, wie es auf Versammlungen der Jungen Union zugeht, was das probateste Mittel gegen „arschgezeugte Scheißtage“ ist und warum Paula nie mehr ein Astronaut wird, dem wird hier postwendend geholfen.
Fun-Punk ist das mitnichten, auch wenn es verdammt viel Spaß bereitet. Das sechste Album der Domstädter macht Schimpfwörter tanzbar und zaubert durch wortgewandtes Intellektuellen-Prolltum ein stetes Lächeln aufs Gesicht. Beim melancholischen Titeltrack werden Erinnerungen an die BOXHAMSTERS wach, wenn diese nachdenkliche Verkettung von Oxymora auch eine wohlige Ausnahme bleibt. Dem verschmitzten Punk-Rock scheint nichts heilig. Auch nicht die RAMONES, die samt Lebensstil ebenfalls ihr Fett wegkriegen. Die musikalische Kurzweil in Reinkultur ist Vergnügen pur und gibt sich als Kinderkacke aus Erwachsenensicht so absurd wie clever. Der nächste Schritt kann eigentlich nur noch das Pflichtprogramm in der Vorschule sein.
Wertung: (7,5 / 10)