Sunshine – Necromance (2001, Day After Records)

Der Kern des vierten SUNSHINE-Longplayers „Necromance“ will sich dem Schreiber dieser auf den Bildschirm gepressten Zeilen einfach nicht erschließen. Auch nicht nach dem dritten, vierten und fünften Hörgang. Doch gereift dieser Umstand im Augenschein des sperrigen Werkes des tschechischen Trios eher zu dessen Vorteil, erweist sich der bunt gemischte Cocktail doch als höchst geschliffene Mixtur aus zeitgenössischem Indie-Rock, 80‘s-Synthi-Pop und progressivem 70er-Geplänkel.

Die Musik entwickelt sich spärlich und pulsiert doch unter schierer Lebendigkeit, obschon sich „Necromance“ wahrlich meisterlich darauf versteht, jeglichen Konventionen im Handstreich die Stirn zu bieten. Titel wie „Narcoleptic Feedback“, „Daydreams About White Lines“, „Thru Magnetic Fields“ oder „The Spooky Cat Song“ sprechen eine Sprache für sich. SUNSHINE, die neben Support-Touren für THE INTERNATIONAL (NOISE) CONSPIRACY oder AT THE DRIVE-IN gar auf eine Split-12″ mit den Letztgenannten verweisen können, verbinden nahezu perfekt Punk, New Wave, Rock’n‘Roll und Elektro zu einer experimentellen und allen voran psychedelischen Symbiose.

Das innovative Resultat überzeugt auf ganzer Linie, wenngleich „Necromance“ in seiner Gesamtheit betrachtet nur schwer zugänglich anmutet. Die Platte mutet wie die Vertonung eines wüsten Drogentrips an, mitunter befremdlich und einfach höllisch abgefahren. Wessen musikalische Vorlieben sich also mit wirren Verschmelzungen stilübergreifender Natur vereinbaren lassen, der ist bei SUNSHINE mehr als nur bestens aufgehoben.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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