Such Gold – Deep In a Hole (2017, Bird Attack Records)

In den vergangenen Jahren haben SUCH GOLD ihren Bekanntheitsgrad massiv gesteigert. Vor allem das konstante Touren hat den enervierenden Hardcore-Punks viele neue Sympathisanten beschert. Mit der fünf Songs starken EP „Deep In a Hole“ wollen die US-Ostküstler diesen Trend auch auf Konserve fortsetzen. Das gelingt, wenn auch anders, als nach den letzten Veröffentlichungen zu vermuten gewesen wäre. Denn der Sound hat, selbst im Vergleich zum bereits weniger barschen zweiten Album „The New Sidewalk“ (2014), markante Änderungen erfahren.

Der eröffnende Titeltrack gibt sich zunächst (power-)poppig, mit klarem Gesang, ohne jedoch auf jene Dissonanzen zu verzichten, die das Oeuvre des Quartetts seit jeher prägen. Ab dem Refrain wird es lauter, hymnischer, punkiger. Ein überraschender Startschuss, der das früher stärker im Vordergrund stehende Geschrei ausblendet. Dass es über weite Strecken dabei bleibt, zeigen auch „Stained Glass Brain“ und – in Teilen – das vergleichsweise heftige, von starkem Refrain überschattete „Ransom“, die zwar insgesamt weniger Wucht und Vehemenz entwickeln, jedoch deutlich als eigenwillige Abwandlung des gewohnten Spektrums erkennbar sind.

SUCH GOLD geben sich insgesamt rockiger, vielseitiger, verzichten dabei aber in weiten Teilen auf das Moment des unbedingten Explodierens. „Ceiling Stare“ etwa erscheint fast pop-rockig und noch zurückhaltender als die übrigen Beiträge. Wie auch beim finalen „Worlds Collapse“ wirken die Jungs entspannter, ohne die dezent vertrackte Note zu vernachlässigen. Das schafft Gegensätze, die im Gesamtkontext von „Deep In a Hole“ durchdacht verknüpft werden. Spannend und mit beachtlicher Konsistenz ist diese Entwicklung zweifelsfrei umgesetzt. Es bleibt abzuwarten, wie diese Profilschärfe über die Dauer eines ganzen Albums funktioniert.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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