Eine Platte wie aus dem rauen Herzen des mittleren Westens der USA. Americana eben, mit rauem Charme und zerklüfteter Seele. Doch STUMFOL stammt nicht aus Übersee, sondern dem schwäbischen Zollernalbkreis. Seit 2012 ist Christian Stumfol als Solokünstler im Singer/Songwriter-Format unterwegs. „Long Story Short“, sein vierter Langspieler, ist ein melancholisches Sammelbecken kleiner musikalischer Gesten und persönlicher Geschichten, die vorrangig seine jüngere Vergangenheit beleuchten.
Zurückhaltend und instrumental reduziert wird zwar der Eindruck des Bandverbunds erweckt, neben der Stromgitarre nimmt das Schlagzeug – oder auch sporadische Klangelemente wie Tamburin oder Rassel – aber eher einen Platz in der Peripherie des geradewegs intimen klanglichen Kosmos ein. „Long Story Short“ wirkt damit größtmöglich unspektakulär, was auf die erdige Atmosphäre des reduzierten Folk-Rocks jedoch keine Auswirkung zeigt. So entspinnt sich über die Dauer der neun mit ausdrucksstark erdverbundener Stimme vorgetragenen Stücke (exemplarische Anspieltipp: der Titeltrack und das wunderbare „Better“) ein Stimmungsbild, das für kalte Herbsttage wie geschaffen scheint.
Wertung: (7 / 10)