STRUNG OUT gehören zu den Fat-Bands der ersten Stunde. Den Stellenwert von LAGWAGON oder auch NO USE FOR A NAME mögen sie in all den Jahren vielleicht nicht erreicht haben. Vielleicht auch deswegen, weil ihre Musik – verglichen mit einem Großteil ihrer Kollegen – schon immer etwas sperriger und progressiver war. Nach sechs langen Jahren geht es mit ihrem achten Album “Transmission.Alpha.Delta” wieder ein wenig zurück zu den Wurzeln. Die Verspieltheit und die metallenen Ausflüge wirken weniger präsent bzw. sind mehr im Detail zu finden. Dafür beweisen die Kalifornier einmal mehr ihr überaus sicheres Gespür für packende Melodien fern des Melody-Core Einheitsbreis.
Mit dem flotten, melodischen Kracher “Nowheresville” hätten STRUNG OUT auch vor fünfzehn, zwanzig Jahren für Furore sorgen können. Mehr als ein Vierteljahrhundert macht die Band um Sänger Jason Cruz nun schon gemeinsame Sache. Allein gemessen an diesem einem Song könnte “Transmission.Alpha.Delta” nicht frischer klingen. Doch bereits das halbe Dutzend Songs zuvor macht es dem Hörer und langjährigen Wegbegleiter leicht. Wuchtig prügeln sich STRUNG OUT durch für sie so typische Songs, die hier allerdings zugänglicher, vertrauter klingen als es in der Vergangenheit durchaus mal der Fall war.
Dieses Verquere, was STRUNG OUT zwischendurch in ihrer langen Zeit mal mehr oder weniger ausführlich zelebrierten, wird zugunsten knackig melodischer dreiminütiger wie “No Apologies” oder “Rebellion of the Snakes” zur Seite gelegt. Zwar erinnern einzelne Songs und Passagen auch an andere (alte) Vorlieben, doch diese wirken “weicher” und fügen sich nahtlos in das Klangbild des Albums ein. Viele Kleinigkeiten machen “Transmission.Alpha.Delta” dann definitiv zu einem besseren als nur guten Album. Was man ihnen fast nicht mehr zugetraut hätte. Großes Kino meine Herren!
Wertung: (8 / 10)