Stepfather II (USA 1989)

stepfather-2„I find that everything in life begins or ends with the family. One way or another.” – Fanatischer Familienmensch: Jerry

Was für einschlägige Kino-Slasher gut ist, kann für eher zurückhaltende Thriller kaum schädlich sein. Die Rede ist natürlich von Fortsetzungen, die den Erfolg ausreizen, so lange sich noch Eintrittskarten verkaufen lassen. Oder eben in früheren Tagen noch ließen. Auch der „Stepfather“ bekam 1989, zwei Jahre nach seinem ersten die moralischen Wertvorstellungen der Reagan-Ära mit Blut beschmierendem Auftritt, eine Zugabe spendiert. Der Gesetzmäßigkeit etablierter Horror-Standarten entsprechend mit mehr Blut und Gewalt, dafür aber wieder mit dem späteren „Lost“-Star Terry O’Quinn als mörderischem Haustyrannen Jerry Blake.

Der hat den Treppensturz mit Messer in der Brust am Ende von Teil eins überlebt und fristet sein Dasein verdientermaßen in einer psychiatrischen Anstalt. Dort bastelt er sich mit handwerklichem Geschick aus Holz die perfekte Miniatur-Vorortidylle und überzeugt den auf Freundschaftlichkeit getrimmten neuen Psychiater mit Worten der Läuterung von einer potentiellen Heilung. Tatsächlich wartet Jerry nur auf den richtigen Augenblick, tötet den Arzt sowie einen Wachmann und setzt sich geschwind nach Kalifornien ab, wo er sich mit neuer Frisur als Familientherapeut ausgibt. In Carol (Meg Foster, „Sie leben!“), der alleinerziehenden Mutter des aufgeweckten Teenagers Todd (verübte 2003 Selbstmord: Jonathan Brandis, „SeaQuest“), findet er bald ein neues Opfer.

„Leatherface“-Regisseur Jeff Burr liefert eine leidlich originelle und oft unlogische Variierung der Handlung des Vorgängers ab. Carol will von warnenden Worten nichts hören, während Jerry auf dem Weg zur bald geplanten Hochzeit jeden um die Ecke bringt, der sein Geheimnis lüften könnte. Was „Stepfather II“ dennoch über den Durchschnitt hebt, ist Terry O’Quinns wiederum bestechende Leistung als psychopathischer Familienmensch. Durch den mangelnden Entwicklungsspielraum der Figur ist jedoch kaum verwunderlich, dass er für den abschließenden dritten Part nicht mehr zur Verfügung stand. Dank seines Hauptdarstellers, solider Schockmomente und einem packenden Bluthochzeit-Finale ist der Film immer noch sehenswert. Ans Original reicht dies Sequel aber nur selten heran.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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