Star Trek VI – Das unentdeckte Land (USA 1991)

startrek6shatner„In space, all warriors are cold warriors.“ – General Chang

Nach William Shatners Ego-Aufforstung als Regisseur von „Star Trek V“ kehrte mit Teil sechs wieder qualitatives Gardemaß ein. Als Regisseur konnte Nicholas Meyer gewonnen werden, der bereits mit „Der Zorn des Khan“ eine bravouröse Ergänzung zur legendären TV-Reihe geliefert hatte. Ein weiterer Erfolgsgarant, nämlich Spock-Darsteller Leonard Nimoy, brachte sich als Produzent ein und bereicherte auch die Story mit eigenen Ideen. So wurde es nach der misslungenen Religionsmetaphorik mal wieder politisch. Und nicht weniger als der Kalte Krieg wird an den verhärteten Fronten von Menschen und Klingonen verhandelt.

Ausgerechnet Vollblut-Krieger Kirk (William Shatner) soll auf Empfehlung von Friedensbotschafter Spock den höchsten klingonischen Abgeordneten zu bedeutenden Verhandlungen eskortieren. Der Enterprise-Kapitän steht der martialischen Alien-Rasse aber schon allein der Ermordung seines Sohnes wegen feindselig gegenüber, so dass ein diplomatisches Abendessen mit Vorurteilen und einem Hitler-Vergleich ins Fiasko steuert. Als das Klingonenschiff dann auch noch vom Raumkreuzer Enterprise unter Feuer genommen und der Legat heimtückisch ermordet wird, steuern die Parteien auf die Eskalation zu.

Meyer zieht „Das unentdeckte Land“ als clevere Gratwanderung zwischen realpolitischer Allegorie und wendungsreichem Science-Fiction-Abenteuer auf. Im Schweinsgalopp folgt auf den hintersinnigen Auftakt ein Action-Feuerwerk von enormem Unterhaltungswert. Der Ermordung des Friedensstifters bezichtigt, werden Kirk und Doktor McCoy (DeForest Kelley) vor ein klingonisches Gericht gezerrt und nach einem Schauprozess in ein verschneites Space-Gulag verfrachtet. Unterdessen spüren Spock und Vulkanier-Kollegin Valeris (der spätere „Sex and the City“-Star Kim Cattrall) den Hintergründen der offenkundigen Verschwörung nach.

Mit starken Effekten und einem Schuss Humor wird die Intrige Stück um Stück freigelegt. Die Beteiligung des klingonischen Generals Chang (Christopher Plummer, „12 Monkeys“) bleibt unverkennbar, die Überführung seiner Komplizen jedoch hält manche Überraschung bereit. Munter zur Sache geht auch wieder die Besetzung, die individuell schöne Momente – im Falle von Navigator Zulu (George Takei) gar ein eigenes Schiff – zugesprochen bekommt. So gerät „Star Trek VI“ zu einem der besten Teile der Reihe, ein hübsch erzähltes und ansehnlich bebildertes Spektakel, bei dem selbst der wehmütige Abschied erfrischend amüsant daher kommt.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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