Im letzten „Star Trek“-Abenteuer der „Next Generation“ bekommt es Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) mit einem wahrhaft ebenbürtigen Gegner zu tun: sich selbst. Dabei ist der Prätor Shinzon (Tom Hardy, „Layer Cake“) eigentlich ein Klon des Enterprise-Captains, der sich mit Hilfe der gruseligen Remaner an die Spitze des romulanischen Senats geputscht hat. Er verspricht der Föderation Frieden, schürt aber gerade bei Picard arge Zweifel an der Aufrichtigkeit seines Angebots. Offene Dispute wären angesichts der überlegenen Waffentechnik der Romulaner jedoch fatal. Zumindest vorerst.
Das (ursprünglich) letzte Kapitel der Sternen-Saga nach Gene Roddenberry wirkt wie ein Flickenteppich geklauter Ideen. Regisseur Stuart Baird („Einsame Entscheidung“) bedient sich aus dem Fundus diverser Vorgängerfilme und rollt die Prämisse von „Der Zorn des Khan“ in Teilen gar noch einmal aus. Der dezent zähe Auftakt allerdings gehört Co-Commander Riker (Jonathan Frakes) und Beraterin Troi (Marina Sirtis), die sich vor versammelter Mannschaft das Ja-Wort geben und deren Hochzeitsfeierlichkeiten (natürlich) von einem Notrufsignal unterbrochen werden.
Auf einem öden Stern verstreut finden sich die Einzelteile eines Vorgängermodells von Mensch-Maschine Data (Brent Spiner), dem, B-4 (before) genannt, erst am Ende tiefere Bedeutung zukommt. In einer überflüssigen Actionsequenz darf Picard jedoch mit einem Wüstenbuggy über die planetare Oberfläche brettern und motorisierte Krieger in „Mad Max 2“-Manier Staub schlucken lassen. Der eigentliche Plot verdichtet sich erst mit Shinzons Auftreten. Nur bleibt seine Motivation – mal will er von körperlichem Verfall gezeichnet an Picards Erbgut heran, das Original seiner selbst gar töten oder gleich die Erde vernichten – allzu nebulös.
Neben dem Kommandeur hat die restliche Crew (mal wieder) wenig zu tun, um sein Leben zu retten darf, „Der Zorn des Khan“ grüßt neuerlich, ein Mannschaftsmitglied aber den Freitod proben. Schlüssig zusammen fügt sich der hübsch düstere und trefflich getrickste Clash zwischen Picard und seiner Kopie nie. Am flotten Bilderreigen lässt sich souverän Zeit totschlagen, der Abschied der zweiten Generation „Star Trek“ hätte aber ruhig eigenständiger und weniger oberflächlich erfolgen dürfen. Das Aha-Erlebnis bleibt aus, Ironie war auch nicht Teil des Plans. Wehmut stellt sich so jedenfalls keine ein.
Wertung: (5 / 10)