Eigentlich fällt es schwer, nicht auf den Namen SS-KALIERT einzugehen, aber damit haben sich die Gerichte im Grunde schon genug beschäftigt. Lassen wir also die Musik sprechen. Und die klingt entsprechend. Rau, dreckig und vor allem hart. Mit ihrem dritten Album knallen einem die fünf bunt bemalten Männer abermals wenigstens zwei Fäuste voller Wut entgegen. Wobei sie in Punkto Produktion locker eine Schippe drauflegen und mit „Subzero“ so druckvoll und klar (produziert) wie nie zu Werke gehen. Mit People Like You haben sie ihren Wirkungskreis zudem vergrößern können.
Für klare Verhältnisse, wohin es mit „Subzero“ geht, sorgen SS-KALIERT schnell. Der Opener „Vorhang auf“ besticht durch viel Tempo und kleinere technische Spielereien. Diese kommen immer wieder mal zum Vorschein, sei es durch ein paar Metal-Riffs oder Tempowechsel. Grundsätzlich aber stehen die Jungs für eine eher spannungsarme, dafür umso aggressivere Mischung aus Punk und Hardcore. Als reines Geknüppel kann man „Subzero“ trotzdem nicht bezeichnen, aber trotzdem fehlt zumindest mir ein bisschen die Abwechslung. Auch der Gesang kommt mir einfach etwas zu dreckig rüber, wobei das natürlich zur Musik und zum Inhalt passt. Eine Ausnahme im Geschwindigkeitsrausch stellt „Der Parasit“ dar, der neben deutlich reduziertem Tempo vor allem durch eine düstere Atmosphäre besticht. Dagegen weiß „Good News“ mit einem schönen Street-Punk-Einschlag im Stile alter 59 TIMES THE PAIN zu überzeugen.
Für die harten Jungs im Pit ist „Subzero“ wie ein zweites Weihnachtsfest, Feingeister sollten hier aber lieber einen Umweg nehmen. Denn in punkto Aggressivität macht dem Quintett so leicht keiner was vor. Musikalisch gelingt ihnen aber durchaus der Spagat zwischen den Genres. Damit sprechen sie nicht nur die Assel-Fraktion an, sondern könnten auch im Hardcore und Metal ein paar neue Freunde gewinnen.
Wertung: (6,5 / 10)