Der Wurm als solcher ist im modernen Kino eindeutig unterrepräsentiert. Die Hochzeit erreichte diese zu Unrecht missachtete Spezies in den späten siebziger Jahren, als sich mit „Squirm“ und „Die Wurmfresser“ (1977) gleich zwei Filme den windenden Wirbellosen widmeten. Jeff Lieberman („Satan´s Little Helper“), Autor und Regisseur des ersteren, hört dabei eindeutig die Regenwürmer husten, wenn Elektrizität die im Erdreich agierenden Geschöpfe zur Raserei und Verköstigung der ansässigen Menschen treibt.
Im kleinen Kaff Fly Creek ist der Wurm drin. Weil bei einem Unwetter eine Hochspannungsleitung gekappt wurde, fließt der Strom unmittelbar ins Erdreich. Den Würmern der Gegend passt das gar nicht in den Kram, und so bringen sie ihren Unmut durch die Vertilgung zweibeiniger Störenfriede zum Ausdruck. Großstädter Mick (Don Scardino, „Cruising“) und seine Holde Geri (Patricia Pearcy, „Texas Justice“) versuchen dem Treiben Einhalt zu gebieten.
„Squirm“ ist ein trashiger Horrorfilm mit absurden Dialogen. Das Budget war knapp, die Umsetzung simpel. Herzstück des bizarren Streifens sind die mitunter deftigen Schocksequenzen. Die dazu gehörigen Masken kreierte der später dreifach Oscargekrönte Rick Baker („Men in Black“), der seine Klasse in verzerrten Fratzen und geöffneten Leibern bereits vorwegnimmt. Zu den wenigen Höhepunkten zählen auch die stark vergrößerten Aufnahmen echter Würmer, die stimmig in die meist holprige Montage eingefügt wurden.
Trotz eines gewissen Unterhaltungswertes und B-Charmes ist „Squirm“ ein amateurhafter Streifen, der auf dem Rücken ökologischer Genre-Klischees selbstzweckhafte Exploitation betreibt. Die schleimige Lawine gliederloser Körperfresser wird von kuriosen Handlungsweisen und dem von Wurmbefall mutierten Roger (R.A. Dow), Micks Nebenbuhler um die Gunst Geris, unterwandert. Was bleibt ist unfreiwillige Komik, gepaart mit verhaltener Auslotung geschmacklicher Grenzen. Ein egliger, pardon, ekliger Film.
Wertung: (3 / 10)