SpongeBob Schwammkopf – Der Film (USA 2004)

spongebob-der-filmEin Schwamm und wie er die Welt sah.

Mehr als einen einzigen Satz muss man über den ersten Leinwandexkurs des naiven gelben Antihelden SpongeBob Schwammkopf im Grunde nicht verlieren. Denn Fans des porösen Meeresbewohners wissen ohnehin schon vor dem Kinobesuch, was sie erwartet: herrlich absurder Nonsens. Und damit sich alle Fernsehtouristen des beschaulichen Fleckchens Meeresgrund Bikini Bottom auch gleich richtig heimisch fühlen, bietet Stephen Hillenburgs turbulentes Trickfilmabenteuer kaum mehr als die Streckung der seriellen Erfolgsrezeptur auf Spielfilmlänge.

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen natürlich der flinke Burgerbrater SpongeBob und sein unterbelichteter Kumpel, der rosa Seestern Patrick Star. Und deren ganzer Mut wird verlangt, als SpongeBobs Arbeitgeber Mr. Krabs des Diebstahls der Krone von Meereskönig Neptun bezichtigt wird. Doch steckt hinter dem infamen Raub niemand geringeres als Krabs Erzfeind Plankton. So bricht das infantile Duo auf zu einer gefahrvollen Reise nach Shell City, einer fern gelegenen Stadt, die für jeden Eindringling den sicheren Tod bedeutet. Doch birgt nicht nur der vermutete Aufenthaltsort der königlichen Kopfbedeckung zahlreiche Gefahren. In der Zwischenzeit nämlich reißt der herrschsüchtige Bösewicht Plankton die Macht über Bikini Bottom an sich und versucht sich der Last der ausgesandten Hoffnungsträger durch die Anheuerung eines skrupellosen Killers zu entledigen.

„Der SpongeBob Schwammkopf Film“ bleibt der Linie der Emmy-gekrönten Serie in jeder Hinsicht treu. Seien es all die liebgewonnenen Nebencharaktere, der anarchische Grundton oder die Einbringung widersinniger Realfilmsequenzen, Freunde der Fernsehvorlage kommen voll auf ihre Kosten. Auf Alterseinstufungen wird dabei wie gewohnt keinerlei Rücksicht genommen, amüsieren sich doch jung und alt gleichermaßen über die herrlich unsinnigen Abenteuer der skurrilen Figuren. Der irrwitzigste Part jedoch fällt Serienstar und Schmalzbarde David Hasselhoff zu. In schier grenzenlos selbstironischer Reflexion des eigenen Karrieregipfels taucht der Ex-„Baywatch“-Star mit roter Badehose und Rettungsboje einmal mehr in die kühlen Fluten ein und stellt seinen Körper obendrein als pfeilschnelles Fortbewegungsmittel zur Verfügung. Die unbestritten grandioseste Darbietung seiner gesamten Karriere entlockt SpongeBob nicht umsonst den zeitlosen Satz: „Ich habe den Hasselhoff geritten.“

Wer sich in der realitätsfremden Unterwasserwelt des gelben Kindskopfs mit Kastenhose vollends verlieren kann, der wird mit einem frechen Animationsfilm voller spaßiger Episoden belohnt. Im Sinne der Serie bleiben Sentimentalitäten notwendiges Treibgut am äußersten Rande der Geschichte. Denn bei SpongeBob geht es nicht um die Vermittlung von Moralvorstellungen, sondern um die Zelebration kindlicher Freude in allen Lebenslagen. Bleibt letzten Endes nur zu hoffen, dass dieser Abstecher in die Tiefen des Ozeans nicht der letzte des Zeichentrickheroen SpongeBob und seiner Freunde bleiben wird. David Hasselhoff selbstverständlich eingeschlossen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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