„I´m so tired of being a nice guy. I just want to change into something… something else.” – Quentin
Im Rahmen ihrer vierteiligen TV-Reihe ´Creature Features´ legten Stan Winston, B-Film-Legende Samuel Z. Arkoff („Insel der Ungeheuer“) und dessen Sohn Lou auch Bert I. Gordons „Die Rache der schwarzen Spinne“ (1958) – hier unter dem Titel „Spinnen des Todes“ – neu auf. Winston, der für seine Verdienste um die Spezialeffekte des modernen Kinos („Terminator“, „Aliens“) Berühmtheit erlangte, ließ durch die von ihm mitbegründete Firma ´Digital Domain´ auch die Tricks und Masken besorgen. Die sind denn auch einsamer Höhepunkt eines fragwürdigen Remakes, das bis auf den Originaltitel – „Earth vs. the Spider“ – rein gar nichts mit dem Vorgänger gemein hat.
Außenseiter Quentin (Devon Gummersall, „Independence Day“) arbeitet als Wachmann im genetischen Versuchslabor des Unternehmens ´BiochemCo´. Als sein väterlicher Kollege bei einem Überfall getötet wird, injiziert sich Quentin aus Schuldgefühl ein neuartiges Spinnenserum, dass ihn in sein Idol, den Comic-Helden ´Arachnid Avenger´, verwandeln soll. Zunächst ist die Wirkung wie erwartet und es gelingt ihm sogar, seinen Schwarm Stephanie (Amelia Heinle, „The Limey“) vor einem gesuchten Serienkiller zu schützen. Doch treten schnell unangenehme Nebeneffekte auf, die Quentin in einen mörderischen Hybrid aus Mensch und Spinne verwandeln.
„Spinnen des Todes” ist die rasch in Monotonie verfallende Gruselvariante von „Spider-Man“. Intensiv betrachtet das Skript die allmähliche Verwandlung Quentins und schottet ihn gegenüber der übrigen Besetzung ab. Dabei werden „Ghostbuster“ Dan Aykroyd und Theresa Russell („Track 29“) als ermittelnder Polizist und dessen trinksüchtiges Weib in undankbaren Nebenrollen verheizt. Beiläufige Handlungsstränge werden sacht angerissen und kaum weiterverfolgt, während die körperliche Entwicklung des gebeutelten Wachmanns klar im Vordergrund steht.
Der Film scheitert an seiner Befangenheit, Quentin als guten Menschen darstellen zu wollen. Als der Hunger ihn schließlich überwältigt, werden einzig dramaturgisch verzichtbare und im Herzen schlechte Figuren geopfert. Das wirkt nicht nur brav, sondern ebenso heuchlerisch. Denn bevor „Spinnen des Todes“ sein unausweichliches Finale ansteuert, begleicht der edelmütige Arachnid selbstredend noch seine Schulden im Comicladen. Der von Scott Ziehl („Road House 2“) inszenierte Streifen ist beinahe gänzlich misslungen und dabei so blutleer wie die ausgelutschten Opfer des Spinnenmannes. Samuel Z. Arkoff produzierte auch das Original. Er hätte es dabei belassen sollen.
Wertung: (3 / 10)