„Fuck you guys, fuck this place and fuck that fucking spider.“ – Jake
Spinnengetier aus dem Weltraum treibt sein Unwesen – und den Zuschauer peitscht das nackte Grauen. „Spiders“ ist der Bruder im Geiste von „Crocodile“ und „Octopus“. Das man sich die Familie selbst als Billigfilm nicht aussuchen kann bewies die B-Fabrik Nu Image, als sie im Angesicht des Millenniums jenes Enfant Terrible des Tierhorrors aus dem löchrigen Hosenbund zauberte. Der Anfangs in roten Lettern über den Bildschirm prangernde Titel schlägt eine Brücke zurück in die fünfziger Jahre – eine Ära, in der im fantastischen Film noch alles erlaubt war. Stand hält der visualisierte Sparzwang den naiven Wurzeln seiner selbst nicht, hatten die B-Klassiker von einst doch weit mehr zu bieten als spartanische Kellergewölbe und ermüdende Fluchtszenarien. Da ist es nur ein schwacher Trost das „Spiders“ noch der beste jener unsäglichen Beiträge von Nu Image ist.
Weil windigen Wissenschaftlern ein Außerirdischer in die Hände gefallen ist, wird dessen DNA – na klar – einer Spinne injiziert. An Bord eines Spaceshuttles soll der Arachnid schwerelose Kunststücke vollführen, entkommt aber in den Wirren einer unvorhergesehenen Attacke radioaktiver Sonnenflecken. Von der Erde aus wird das Raumschiff gen Heimat manövriert und erleidet in der Wüste eine eben solche Bruchlandung. Diese wird zufällig von den Studenten Marci (Lana Parrilla, „One Last Ride“), Jake (Nick Swarts, „Replicant“) und Slick (Oliver Macready, „Frostbite“) beobachtet, die an jener Stelle Beweise außerirdischer Existenzen erbringen wollen. Über Irrungen und Wirrungen landen die drei Hobbyjournalisten in einer militärischen Basis, wo sie sich bald der stetig wachsenden Brut der raumfahrterprobten Spinne erwehren müssen.
Die Handlung von „Spiders“ ist reichlich blöde, das Budget offenkundig in die Effekte geflossen. Regisseur Gary Jones, der für Nu Image auch „Crocodile II“ realisierte, hat den Tücken des simplen Skripts herzlich wenig entgegenzusetzen. Nach unbeholfen pseudo-ironischer Einleitung offenbart der Streifen mit Ankunft im unterirdischen Versuchsareal stete Monotonie. Ohne Inspiration wird gerannt, gekreischt und gestorben. Die Schauspieler sind kaum der Rede wert, die Computereffekte schlichtweg lausig. Als fleischgewordenes Klischee triumphiert Mark Phelan („The Hidden“) in der Rolle des ausladend skrupellosen Geheimdienstlers Gray, der jeden Ungehorsam gleich mit standrechtlicher Exekution zu ahnden gedenkt. Das ist mitunter recht amüsant und bemüht eklig, voller Einsatz kann jedoch nur Kutzman, Nicotero und Berger („From Dusk Till Dawn“) für ihre matschigen Masken und explodierten Körper attestiert werden.
Wertung: (3 / 10)