„Spiders 2“ verbindet mit seinem Vorgänger nur Titel und Thema. Das erscheint löblich ,war „Spiders“ (2000) doch nicht mehr als Video-Trash mit schwindendem Unterhaltungswert. Teil zwei verlagert das Geschehen von der Militärbasis auf ein Frachtschiff. Und siehe da, der anspruchslose Filmfreund wird auf hoher See ein Quäntchen besser bedient, mit mehr Spinnen, mehr Blut und einem Forscher mit Quantensprung in der Schüssel. Die Effekte der Monstren bewegen sich von lachhaften Ausreißern abgesehen im passablen Bereich. Immer noch Dutzendware, aber zumindest mit Amüsement zu konsumieren.
Das Ehepaar Jason (Greg Cromer,„Mother Ghost“) und Alexandra Paulson (Stephanie Niznik, „Das große Inferno“) erleidet bei einem Segeltörn Schiffbruch. Ein kreuzender Frachter nimmt sie auf, doch entpuppt sich das Glück im Unglück bald als wahrer Albtraum. In einem Kühlraum entdeckt Jason tiefgefrorene menschliche Körper. Diesen injiziert der wahnsinnige Wissenschaftler Gabec (Richard Moll, „Scary Movie 2“) die DNA von Spinnen. In den missbrauchten Leibern gedeihen so rasch wachsende Tiere, die nach ihrem ruppigen Ausbruch durch den Brustkorb zur Gefahr für die gesamte Mannschaft werden.
Routine-Regisseur Sam Firstenberg, der sich in der Hauptsache mit Michael Dudikoff-Vehikeln wie „American Fighter“ (1985) oder „Night Hunter“ (1986) hervortat, räubert sich unverblümt durch die „Alien“-Saga und lässt Spinnen blutig aus Brustkörben bersten. Als es letztlich um das Wohl des Gatten geht, der sich selbst im Versuchslabor des grimmigen Doktors wiederfindet, wächst Alexandra über sich hinaus und mutiert zur toughen Ripley-Kopie mit Durchschlagsgarantie. Aus welchem Grund aber die Arachniden solch unterschiedliche Wachstumsschübe vollzogen haben, bleibt rätselhaft. Zu guter Letzt dürfen sich diese an Deck des Schiffes Beinfreiheit verschaffen, was zumindest ein turbulent hirnrissiges Finale begünstigt.
Als Kapitän verdingt sich „Scanner Cop“ Daniel Quinn, der mit Schiff, Charme und Schnurbart versucht Alexandra zu becircen. Die ist dann auch derart geschmeichelt, dass sie die investigativen Entdeckungen und Theorien ihres Gemahls glatt als lügenhafte Verleumdungen abstraft. Zugegeben fällt es schwer zu glauben, ein osteuropäischer Wissenschaftler könnte entführte Meerestouristen auf einem heruntergekommenen Frachtschiff zu den todgeweihten Leihmüttern einer monströsen Spinne machen. Aber Naivität ist Trumpf und der B-Film lebt davon hanebüchene Drehbuchentwürfe Realität werden zu lassen. Von dieser Warte aus betrachtet ist „Spiders 2“ solider Firlefanz. Für Mittelmaß reicht es nicht, aber Qualität war bei der Produktion wohl ohnehin eher zweitrangig.
Wertung: (3 / 10)