SONDASCHULE muss nicht immer SONDASCHULE bedeuten. Diesen Eindruck dürften vor allem die langjährigen Weggefährten der Jungs aus dem Kohlenpott haben, die schon vor etlichen Jahren zum zünftigen – musikalisch wie textlich – Ska-Punk abtanzten. Denn die Jungs haben sich verändert. Stetig haben sie das getan, wenn auch nicht mit der Brechstange. Obwohl der Wandel auf „Von A bis B“ schon deutlich zu hören ist. Man gibt sich nicht mehr so kompromisslos, was ebenfalls auf die Musik und die Texte zu beziehen ist. Zwar kann es auch weiterhin deftig und direkt zugehen („Herbert halt´s Maul“), aber eben nicht mehr so plump wie früher.
Vielmehr setzen sie auf durchaus gekonnten Wortwitz. Da wird von der Flutung Hollands und Dünen in Bottrop gesungen („Strand im Ruhrgebiet“), Karomustern auf dem Gesäß („Hängematte“) oder diverse auf deutsch rockende Bands in einen Kontext gebracht („Nur weil ich dich mag“). Allzu hartes Material sollte man dagegen nicht erwarten. Von „Costa liebt dich“ vielleicht einmal abgesehen. Auch die Bläserfraktion rückt etwas mehr in den Hintergrund und kommt nur noch sporadisch zum Einsatz. Dafür setzen SONDASCHULE vermehrt auf sonnige Rhythmen für ein Feierabendbier am Baggerloch oder locker flockige Nummern zum relaxen und/oder lockerem abtanzen („Lied für mich“, „Nie mehr teilen“). Ab und an experimentieren sie ein bisschen mit Elektro-Einflüssen, was es vorher auch noch nicht gegeben hat („Tanz!“). Nicht jeder wird diese Entwicklung mögen und auch nicht jede Nummer – gerade im Mittelteil – mag überzeugen, aber die Vielfalt ihres neuen Werkes ist einfach nicht zu leugnen und diese Entwicklung sollte man ihnen auch zugestehen.
Wertung: (6,5 / 10)