Soifass – Auf blinder Fahrt (2015, Sunny Bastards)

soifass-auf-blinder-fahrtBegonnen haben die SOIFASS als Oi!-Spaßkapelle. Doch in den vergangenen 15 Jahren ist daraus ernster – und ernstgemeinter – Street-Rock geworden. Der gibt sich auf „Auf blinder Fahrt“, dem vierten Langspieler der Berliner, wieder rauer und dreckiger. Das gefällt, wenn sich auch ein Gleichklang einstellt, der über wohligen Standard nur selten hinausgreift. Fans des Gespanns wird das wenig stören. Denn so schnörkellos, wie die Platte beginnt, bleibt sie über die volle Distanz. Diese Kompromissverweigerung ist zugleich Stärke und Schwäche. Bei respektablen Hits wie „Weltenbrand“ muss man sich über mangelnde Durchschlagskraft aber keine Sorgen machen.

Das Tempo ist stattlich, die Migröl-Parts amtlich. Für groß angelegte Veränderung standen Band und Musik nie. Im Vordergrund steht die wütende, gern durch wummernden Bass nach vorn getragene Abrechnung mit bewährten Störthemen (siehe das gegen feiste Entscheider gerichtete „Fett & faul“). Musikalisch aus dem Rahmen fällt – neben dem mit Ska-Rhythmen versehenen Anti-Gentrifizierungs-Pamphlet „Großstadtwahnsinn“ – vor allem „Gehisste Segel“, bei dem zwischendurch Mundharmonika und Folk-Einflüsse zum Tragen kommen. Mit „Skindheads on the Rampage“ wird abschließend noch ein Cover der streitbaren STARS & STRIPES vorgelegt. Mit „Auf blinder Fahrt“ haben die SOIFASS ein grundlegend überzeugendes Album vorgelegt. Nur sollte man von diesem keine nennenswerten Überraschungen erwarten.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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